Die Angst vorm Tod
Eine Meditation zum Thema Angst, gesprochen von Christian Bock.
"Ist es nicht die größte Angst, zu sterben, bevor wir gelebt haben?"
http://GOTT.BiZ - Wir gehen die 2. Meile mit Dir!
Danke, lieber Christian, für Deinen treuen Dienst, und dies trotz allem, was Dich beschwert… Danke!
Der letzte Schritt
oder: Die Angst vorm Tod
gesprochen von Christian Bock
Angst und tiefe Traurigkeit überfielen Jesus… (Matthäus 26,37b; Hfa)
Jeder von uns hat vor etwas Angst. Jeder von uns! Ob er es zugibt oder nicht.
Sogar Jesus hatte Angst. Sogar Er, ganz GOTT und ... ganz Mensch.
Jesus scheute sich nicht, dies zuzugeben, Er sprach es offen aus, vor Seinen drei engsten Jüngern. Und doch... in Seinen schwersten Stunden war Er allein.
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Sich seine Ängste einzugestehen, sich ihnen zu stellen, ist wohl immer der erste Schritt, seinen Ängsten zu begegnen.
Denn laufen wir vor unseren Ängsten davon, verlieren wir auf der Flucht den Kopf. Geben wir unseren Ängsten nach, werden sie mit jedem Mal größer...
Und doch ist es gerade die Angst, die diese Welt regiert. Die Regierenden und die nach Macht Strebenden spielen virtuos und gekonnt mit unseren Ängsten. Ebenso die Nachrichten- und Meinungsmacher und ... die Werbung.
Angst regiert diese Welt. Und wie kopflos diese Welt auf der Flucht vor der Angst geworden ist, ist wirklich nicht zu übersehen, oder? Es scheint der einfachste Weg zu sein, seinen Ängsten nachzugeben. Und alle Welt ist nur allzu bereit, diesen Weg zu gehen. Nur wenige erkennen, dass wir wie die Lemminge in vollem Galopp auf den Abgrund zurasen...
Der Israel-Konflikt, der Ukraine-Konflikt, das Erstarken der AfD, der Rechtsruck aller etablierten Parteien und fast aller Regierungen bei uns in Europa, wenn nicht in der ganzen Welt - all das sind Produkte unserer Ängste, denen wir uns hemmungslos hingeben, denen wir unreflektiert nachgeben...
All diese Entwicklungen schüren noch mehr Ängste, nähren sie geradezu. Und doch scheint es uns unmöglich zu sein, sowohl für den Einzelnen als auch für das Kollektiv, diesen Weg in die Selbstzerstörung zu verlassen oder wenigstens einen Augenblick innezuhalten...
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Angst ist ein Gefühl, das, wie eingangs erwähnt, jeder von uns kennt. Und so sind unsere Ängste, wie alle unsere Gefühle, per Definition weder gut noch schlecht. Sie sind, was sie sind: ein Gefühl. Was wir daraus machen, wie wir mit diesem und unseren anderen Gefühlen umgehen, entscheidet über Gut und Böse.
Unsere Gefühle sind gottgegeben, und das aus gutem Grund. Sie zu verteufeln oder sich selbst für seine Gefühle zu verurteilen, ist mindestens genauso schädlich, wie sich von seinen Gefühlen beherrschen zu lassen.
Denn unsere Gefühle, ja unsere ganze Seele ist ein Meisterbetrüger. Das Bestreben unserer ganzen Seele ist, dass wir uns gut fühlen, nicht dass wir gut sind, nicht einmal, dass wir das Richtige tun.
Und so ist es nicht selten das einzig Gute, das einzig Richtige, gegen alle unsere Gefühle zu handeln; auch und gerade dann, wenn es sich nicht gut anfühlt!
Aber wer von uns tut das, wer von uns ist wenigstens bereit, darüber nachzudenken?
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Wenn ich mich so umschaue, in meinem Umfeld, in unserem Land, in der Welt, dann sind es wirklich nur wenige, die den schmalen Weg gehen. Oft genug sind es gerade die Verantwortlichen, die Mächtigen, die Influencer, die den Lemmingen auf dem breiten Weg in den Abgrund mit lautem Geschrei vorangehen. Je lauter sie schreien, je radikaler sie sich geben, desto eher ist die Welt bereit, ihnen blind und bedingungslos zu folgen. Das Recht wird mit Füßen getreten, jeder tut das, was er für richtig hält, was sich gut anfühlt. Und nun geschieht genau das, was Jesus vor 2.000 Jahren vorausgesagt hat: Die Liebe in uns erkaltet!
Liebe ist aber im Gegensatz zur Angst KEIN Gefühl. Liebe ist und bleibt eine Entscheidung. Eine Entscheidung, zu der ich jeden Tag herausgefordert werde, in jeder Situation meines Lebens, sei sie noch so groß, sei sie noch so klein. Und lassen wir uns nicht täuschen: Sich nicht zu entscheiden, ist auch eine Entscheidung; die Entscheidung GEGEN die Liebe und für die Angst, oder welches Gefühl auch immer uns gerade beherrscht. Denn die Liebe ist per Definition immer aktiv. Dass wir von unseren Gefühlen beherrscht werden, ist immer eine Folge unserer Passivität. Und so habe ich es in der Hand, ich ganz allein: Bin ich ein Meister der Liebe oder ein Sklave meiner Gefühle?
Es ist erstaunlich, wie hoch gerade in unseren westlichen Demokratien die Freiheit geschätzt wird und wie schnell wir andererseits bereit sind, uns der Diktatur der Gefühle zu unterwerfen. Offenbar ist es derselbe Mechanismus, der schon die Hitlers, Putins und Trumps dieser Welt an die Macht gebracht hat - und das ganz legal unter dem Beifall der Massen...
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Die Angst vor dem Tod ist wahrscheinlich das stärkste Gefühl, die größte Angst, die wir empfinden können.
Ich habe mich einmal mit einem Kerl geprügelt, der doppelt so groß und breit war wie ich. Mit Leichtigkeit warf er mich zu Boden und würgte mich in seiner unbändigen Wut, bis ich fast das Bewusstsein verlor. Dann aber ließ er von mir ab und ging, ohne ein Wort zu sagen. Ich hatte mich nicht nur eingenässt. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich Todesangst.
Seitdem passiert es immer wieder, dass mich die Angst überwältigt, dass meine Ängste die Oberhand gewinnen. Völlig irrationale Ängste, das ist mir in diesen Momenten sonnenklar, und doch scheint in diesen Momenten nichts die Herrschaft der Angst brechen zu können.
Was bleibt? Was hilft?
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Die Antwort gibt uns der Apostel Johannes, jener Jünger, den Jesus besonders liebte, weil er Ihm in besonderer Liebe zugetan war. Und so ist es gerade Johannes, der das Evangelium der Liebe geschrieben hat, der wie kaum ein anderer die Tiefe, die Höhe und die Weite der Liebe Jesu und des Vaters erfahren, erkannt und geschmeckt hat.
Darum kann er mit dem vollen Brustton der Überzeugung schreiben: Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen Platz; GOTTES vollkommene Liebe vertreibt jede Angst. (1. Johannes 4,18a; NGÜ)
Ist es wirklich so einfach?
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Ja, es ist so einfach! - Denk nur an ein Kleinkind, das von den starken Armen seines Vaters immer wieder hochgeworfen und wieder aufgefangen wird. Hat das Kind Angst?
Nein, im Gegenteil: Es jauchzt und juchzt und ist voller Freude. Eine Freude, die einem vollkommenen Vertrauen entspringt. Keine Sekunde denkt das Kind daran, dass der Vater es fallen lassen könnte.
Ich fahre in meinem Leben keine Achterbahn. Wäre aber mein Vater an meiner Seite, würde er meine Hand nehmen, mich ermutigen, ich würde es tun. - Nur... ich habe diesen Vater nie gehabt. Und so entgeht mir die Freude derer, die es sogar wagen, ganz vorne in der Achterbahn zu sitzen, ich kann ihnen nur zuschauen, ihrem Jauchzen und Juchzen nur zuhören...
Vertrauen und Liebe gehören untrennbar zusammen, Vertrauen ist ein Akt der Liebe.
Und wie die Liebe ist auch das Vertrauen kein Gefühl oder von unseren Gefühlen abhängig. Es ist eine Entscheidung.
Du hast sicher schon einmal von einem „Vertrauensvorschuss“ gehört. In Vertrauen muss ich zuerst investieren. Genau wie in die Liebe. Ich muss mich entscheiden zu vertrauen, zu lieben, ohne vorher zu wissen, was am Ende dabei herauskommt...
Aber jeden Tag geschieht das, was wir Leben nennen. Unser Vertrauen wird missbraucht, unsere Liebe mit Füßen getreten und/oder nur ausgenutzt...
Nicht wenige von uns entscheiden sich aufgrund solcher Erfahrungen für das, was wir ein „gesundes“ Misstrauen nennen; wir beginnen auszugrenzen statt einzuladen! - Und so stehen wir am Ende gemeinsam unten vor der Achterbahn, können dem fröhlichen Treiben nur zuschauen, ohne diese Freude je selbst zu empfinden. Statt Liebe nur Bitterkeit!
Aber die Bitterkeit lässt sich nicht verbergen, jeder kann sie sehen, jeder kann sie spüren. Es ist eine Kälte, die sich über unsere Welt gelegt hat, die jeden, der liebt, bis ins Mark frösteln lässt. Bitterkeit und Liebe stoßen einander ab, ja, die Liebe lässt jede Bitterkeit dahinschmelzen.
Doch die Verbitterten wenden sich selten den Liebenden zu, sondern schließen sich lieber den vielen anderen Verbitterten an. Scheinbar mit Erfolg, denn es sieht so aus, als würden die Verbitterten die Welt regieren, wobei Lieblosigkeit, Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und Hass ihr Regierungsprogramm sind. Ihre Gegner aber, statt mit Liebe zu antworten, haben das gleiche Regierungsprogramm. Und so geht es weiter, wie in einer Teufelsspirale, die sich immer weiter nach unten dreht. Trotz Klimaerwärmung wird es jeden Tag kälter auf dieser Welt...
Wo aber keine Liebe ist, kein Vertrauen, da bleibt am Ende nur die Angst, vor allem die Angst vor dem Tod. Angst aber haben wir immer dann, wenn wir nicht auf die Liebe des Vaters vertrauen. Wenn wir aus dieser Teufelsspirale nicht bewusst aussteigen, reißt sie uns alle mit. Und zwar genau dorthin, wovor wir uns am meisten fürchten: In den Tod!
In einen Tod, der eintritt, bevor wir umfallen, bevor unser Herz aufhört zu schlagen. Wir sind lebendig tot, wie die Zombies in den Hollywood-Filmen. Aus diesen Filmen wissen wir auch, dass jeder Zombie nur ein einziges Bedürfnis hat: So viele Menschen wie möglich mit sich in den Abgrund, in den Tod zu reißen...
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Aber um in Würde und ohne Angst sterben zu können, muss ich vorher leben! Ist es nicht die größte Angst, zu sterben, bevor wir gelebt haben?
Ein Leben, wie es sich der Schöpfer, unser aller Vater, gedacht hat! Ein Leben in Liebe und Vertrauen...
Dieses neue, wahre Leben beginnt in dem Augenblick, in dem ich mir meine Lieblosigkeit eingestehe, in dem Augenblick, in dem ich anfange, ehrlich zu werden: Zu mir selbst, zu meinem Nächsten, zu meinem GOTT.
In dem Augenblick, in dem ich die Gefühle der Reue und der Schuld weder beiseite schiebe, noch ihnen erlaube, mich zu beherrschen.
In dem Augenblick, in dem ich mich entscheide, die Liebe des Vaters mit Liebe und Vertrauen zu beantworten...
So, das wars für heute. Danke für Deine Zeit; wir freuen uns, dass Du dabei warst und hoffen, wir konnten Deinen Geist ein wenig anregen.
Gerne würden wir von Dir hören, mit Dir reden, diskutieren und beten. Und gerne würden wir erfahren, wie Du die Dinge siehst, wie Du sie verstehst.
Besuche uns doch im Web, wir freuen uns schon sehr auf Dich: www.GOTT.BiZ
Bis dahin… alles Liebe
Dein Joseph