Eine Schriftmeditation ganz dicht an GOTTES Wort
Gesprochen von Christian Bock
Wir müssen uns Zeit nehmen, nicht nur für andere, sondern auch für uns selbst. Genau das wollen wir, Du und ich, jetzt tun.
http://GOTT.BiZ - Wir gehen die 2. Meile mit Dir!
Danke, lieber Christian, für Deine phantastische Arbeit!
Ein Wort der Motivation: Schwachheit
Eine Schriftmeditation ganz dicht an GOTTES Wort
Gesprochen von Christian Bock
GOTT spricht: Meine Gnade ist alles, was Du brauchst! Denn gerade wenn Du schwach bist, wirkt Meine Kraft ganz besonders an Dir! (2. Korinther 12,9a; in der Übersetzung der Hoffnung für alle)
Etwas, das mir seit einiger Zeit negativ auffällt, ist der Mangel an Zeit der Kinder Gottes. Sie hören lieber auf den Zeitgeist, der ihnen einflüstert: Wenn Du beschäftigt bist, bist Du wichtig...
Gott ist ein Sozialist in der Zeitfrage: Er hat jedem von uns 24 Stunden am Tag gegeben, sieben Tage in der Woche. Und so sollen wir, wie Paulus in Epheser 5,16 sagt, die Zeit auskaufen, denn die Tage sind böse...
Wir müssen uns Zeit nehmen, nicht nur für andere, sondern auch für uns selbst. Genau das wollen wir, Du und ich, jetzt tun.
Und deshalb danke ich Dir, dass Du dabei bist. Vielleicht möchtest Du die Augen schließen und tief durchatmen. Du hast sicher daran gedacht, Dein Handy auszuschalten, oder?
Dann lass uns einen Moment innehalten. Wir lauschen unserem Atem, beobachten ihn, ohne ihn manipulieren zu wollen. In Gedanken legen wir alle Sorgen des Tages ab, die so schwer auf unseren Schultern lasten. Wir geben unsere Sorgen Jesus: Er sorgt für uns, Er sorgt sich um uns...
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Wie oft fühlen wir uns ohnmächtig. Nicht nur gegenüber dem Weltgeschehen, der großen Politik, nein, auch und gerade gegenüber den scheinbar kleinen Dingen des Alltags. Vielleicht hast Du heute nicht die richtigen Worte gefunden, Deiner Frau, Deinen Kindern, Deinen Eltern gegenüber. Vielleicht bist Du heute richtig aus der Haut gefahren, aus nichtigem Anlass...
Ist Dir auch schon aufgefallen, dass wir in Gedanken länger bei den Dingen verweilen, die uns misslungen sind, als uns über die Dinge zu freuen, die uns gelungen sind?
Warum nehmen wir uns nicht einen Moment Zeit, um über die Dinge nachzudenken, die uns gelungen sind? Und wenn uns dabei die Fehler auffallen, die wir gemacht haben, dann lasst uns darüber nachdenken, was wir aus diesen Fehlern gelernt haben oder noch lernen können...
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Meine Kraft, so sagt GOTT in unserem Eingangsvers, ist in den Schwachen mächtig! Was heißt das für uns, für Dich und für mich?
Nun, zunächst einmal, dass Omas Spruch: „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir GOTT!“ an der Wirklichkeit der Bibel und des Lebens vorbeigeht. - Glaubst Du nicht? Glaubst Du wirklich, Du könntest Dich wie einst Baron Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen?
Stell Dir doch einmal folgendes Szenario vor: Ein Schiffbrüchiger treibt auf hoher See. Voller Todesangst strampelt er mit Armen und Beinen, um über Wasser zu bleiben. Da nähert sich ein Rettungsschwimmer. Wird unser Schiffbrüchiger nun seine eigenen Bemühungen aufgeben, sich dem Rettungsgriff des Retters ergeben?
Nun, das wollen wir doch beide für ihn hoffen, oder? Denn solange er weiter strampelt, solange er weiter versucht, sich selbst zu retten, solange hat der Retter keine Chance, den Schiffbrüchigen zu fassen und zu retten, oder?
Wie oft strampeln wir in dem verzweifelten Versuch, den Kopf über Wasser zu halten? Wir geben nicht auf, oder? Bis... ja, bis zu dem Moment, wo die Kräfte versagen! Wo Zusammenbruch, Depression und Burn Out die Oberhand gewinnen oder wir im schlimmsten Fall tot umfallen...
Muss es so sein? Muss es so weit kommen? - Wir wissen doch alle, dass man sich nicht wie Münchhausen selbst retten, sich selbst helfen kann. Wir haben es oft genug versucht, nicht wahr, mein Freund?
Denken wir einen Moment darüber nach...
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Wenn ich aufhöre zu strampeln, wenn ich mir helfen lasse, dann braucht es noch einen realistischen Blick auf die Dinge und vor allem auf uns selbst. Ja, wir haben negative Seiten an uns und ja, nicht alles läuft so, wie es sollte. Aber dabei dürfen wir nicht stehen bleiben. Denn genauso wahr ist, dass wir auch viele positive Seiten an uns haben, dass es Bereiche in unserem Leben gibt, und nicht wenige, in denen wir uns positiv von der Welt unterscheiden. Ja, wir machen vieles anders als alle anderen, aber gerade darin liegt unsere Stärke. Wenn wir nur mehr auf das schauen würden, was wir haben, anstatt über das zu klagen, was uns angeblich fehlt.
Ich wäre gerne Musiker geworden, hätte gerne ein musikalisches Talent gehabt. Immer wieder habe ich versucht, ein Instrument zu lernen, immer wieder habe ich den Anfängerkurs im Tanzen besucht. Alles ohne Erfolg. Ich bin einfach unmusikalisch, mir fehlt die Körperkoordination.
Aber schreiben kann ich. Das konnte ich schon in der Hauptschule. Es rettete meine Deutschnote, denn für Grammatik war ich zu faul. Und jetzt sitze ich hier, statt Dir ein Lied zu spielen, spreche ich Dir Mut zu. Mit jeder Zeile mit wachsender Freude...
Das alles hält mich übrigens nicht davon ab, demnächst die offene Probe eines Gospelchors zu besuchen. Mit etwas Glück ist der Chor groß genug, dass mein schiefer Bass darin untergeht. Mit noch mehr Glück kann ich vielleicht meine Stimme trainieren...
Nehmen wir uns also ein wenig Zeit, um auf das zu schauen, was uns geschenkt und mit auf den Weg gegeben wurde. Schauen wir auf das, was uns in den letzten Tagen wirklich gelungen ist, auch wenn nicht alles so gelaufen oder gekommen ist, wie wir es uns vorgestellt haben. Ja, es gibt auch in Deinem Leben Dinge, auf die Du stolz sein darfst. Du darfst Dir auch im Namen Jesu auf die Schulter klopfen, solange Du nicht vergisst, wem Du das alles zu verdanken hast. Denn dieses Schulterklopfen ist nicht Stolz, sondern gelebte Dankbarkeit. Es nicht zu tun, sich in allem klein zu machen, ist falsche Demut und damit eine Form von Stolz, die Jesus nicht gerne sieht. Und schlimmer noch: eine Lüge, die wir uns so lange einreden, bis wir sie selbst glauben, bis wir fest davon überzeugt sind, ein Nichts zu sein. Du aber bist ein Königskind, ein Prinz, eine Prinzessin, mit allen Rechten und Pflichten eines Erben und ... mit allen Vollmachten!
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Dieser positive Blick auf Dich selbst sollte zu Deiner täglichen Übung werden. Vielleicht schreibst Du sie Dir unter dem Stichwort „Realismus“ in Deinen Kalender. Die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, ohne in die eine oder andere Übertreibung abzudriften, das ist die Kunst, die uns immer dann gelingt, wenn wir uns selbst mit den Augen Jesu sehen. Oder mit den Augen der Geschwister, die uns durch die Brille Jesu sehen. Sie sehen uns von außen meist besser, als wir uns im Spiegel sehen. Aber Vorsicht, es sollten wohlmeinende Geschwister sein; Neid und Missgunst sind leider auch in der Gemeinde keine Fremdwörter...
Vielleicht bist Du derjenige, der auf seine Geschwister neidisch ist, weil Du Deine eigenen Fehler überbewertest und für unverzeihlich hältst. Gut, lass uns darüber reden.
Neid ist eines von vielen Gefühlen, zu denen unsere Seele fähig ist. Und wie alle unsere Gefühle ist Neid an sich weder gut noch schlecht, es kommt immer darauf an, was wir daraus machen. Wenn aus Neid Missgunst wird, dann ist die Missgunst die Sünde, nicht der Neid.
Gefühle werden erst dann wirklich schlecht, wenn wir beginnen, sie zu bekämpfen, anstatt auf sie zu hören. Und vor allem dann, wenn sie uns beherrschen!
Wenn wir aber den Neid so nehmen, wie er und alle anderen Gefühle gemeint sind, als Herold, als Botschafter unserer Seele, der uns etwas Wichtiges mitteilen will, dann ist der Neid, wie gesagt, keine Sünde, sondern ein nützlicher Helfer auf unserem Lebensweg.
Wenn wir Neid und damit auch Eifersucht als Indikatoren dafür nehmen, was unsere Seele für uns will, was wir uns in unserem tiefsten Inneren wünschen, dann sind sie ein überdimensionaler Wegweiser auf unserem Lebensweg. Neid und Eifersucht zeigen uns, was wir uns wirklich wünschen, was wir wirklich wollen. Aber auch, dass wir bisher nicht bereit waren, den Preis zu zahlen, den derjenige, auf den wir neidisch sind, bezahlt hat.
Wenn wir jetzt anfangen, diese Wünsche, dieses Wollen ernst zu nehmen und uns bereit erklären, den entsprechenden Preis zu zahlen, dann... ja dann haben Neid und Eifersucht ihr positives Ziel erreicht. Und Du siehst, man kann auch an seinen vermeintlich negativen Gefühlen wachsen, so wie ein Fehler in dem Moment kein Fehler mehr ist, in dem wir aus ihm lernen.
Und so lasst uns mit unseren Gefühlen richtig umgehen, lasst uns aus unseren Fehlern lernen, und unsere vermeintlichen Schwächen werden zu unseren Stärken!
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Und genau davon spricht GOTT in unserem Eingangsvers, das meint Jesus, wenn Er zu Paulus spricht. Schauen wir noch einmal hin:
GOTT spricht: Meine Gnade ist alles, was Du brauchst! Denn gerade wenn Du schwach bist, wirkt Meine Kraft ganz besonders an Dir! (2. Korinther 12,9a; Hfa)
Solange wir nicht in falsche Demut oder Stolz verfallen, solange wir in allem und für alles dankbar sind und bleiben, solange ist die Gefahr gering, auf der einen oder anderen Seite vom Pferd zu fallen. Solange wir das Kind nicht mit dem Bade ausschütten, solange wir uns offene Ohren und ein offenes Herz bewahren, solange wir einen realistischen Blick auf die Dinge und auf uns selbst haben, solange sind wir auf dem Weg.
Und solange wir unterwegs sind, ist Jesus an unserer Seite. Er ist nicht nur unser Ratgeber, sondern er nimmt die Dinge in die Hand. Dabei benutzt er unsere Schwächen, uns Schwache, um Seinen vollkommenen Willen hier auf Erden zur Vollendung zu bringen, so wie es im Himmel ist...
Dabei hat Er uns, wie David in Psalm 23 bezeugt, alles gegeben, was wir brauchen, uns fehlt nichts, wirklich: NICHTS! Die Ausrede: „Ich habe nicht...“ ist und bleibt, was sie ist: eine Ausrede, die unsere Seele benutzt, um dem Neuen und Unbekannten auszuweichen, um in der Sicherheit des Wohnzimmers zu bleiben.
Aber Jesus sendet uns in diese Welt wie Schafe mitten unter die Wölfe. Solange wir dabei nicht selbst zu Wölfen werden, wird der Lohn des Lammes ewig sein. Und das nicht erst in der nächsten Welt, sondern schon hier und jetzt...
Vergessen wir nie: Jesus ist nicht nur das Lamm GOTTES, sondern auch der Löwe aus Juda, dessen Kraft in unseren Schwachheiten, in uns Schwachen mächtig ist!
So, das wars für heute. Danke für Deine Zeit; wir freuen uns, dass Du dabei warst und hoffen, wir konnten Deinen Geist ein wenig anregen.
Gerne würden wir von Dir hören, mit Dir reden, diskutieren und beten. Und gerne würden wir erfahren, wie Du die Dinge siehst, wie Du sie verstehst.
Besuche uns doch im Web, wir freuen uns schon sehr auf Dich: www.GOTT.BiZ
Bis dahin… alles Liebe
Dein Joseph