gesprochen von Christian Bock
Danke, lieber Christian, für Deine großartige Arbeit und Dein großzügiges Geschenk!
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Joseph Brasch
Gelingendes Gebet
Mit Abba, unserem lieben Vater,
und unserem besten Freund Jesus
im Gespräch
Für meine liebe Frau,
aus tiefstem Herzen und mit Dankbarkeit!
Ohne sie und Jesus wäre dies alles nicht möglich,
alles was war, was ist und was noch sein wird…
Die Bibelzitate sind meist der Lutherbibel von 2017 entnommen. Weitere Bibelübersetzungen sind die Neues Leben Bibel (NLB) und die Neue evangelistische Übersetzung (NeÜ).
Inhalt
Alles fängt mit einem Gedanken an
Worin liegt die Kraft des Gebets?
Prolog
Fällt es Dir schwer zu beten? Schweifen Deine Gedanken auch immer ab, wenn Du eigentlich beten möchtest und Antworten erwartest? Hast Du auch das Gefühl, Deine Gebete reichen nur bis zur Zimmerdecke und keinen Zentimeter weiter? Bekommst Du keine Antwort auf Dein Gebet? Hast Du Fragen zum Sinn und den Möglichkeiten des Gebetes, denn schließlich hat Jesus ja selbst gesagt: „…Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr Ihn bittet.“ (Matthäus 6,8). Sollte Er uns nicht also helfen und eingreifen, bevor wir Ihn bitten?
Diese und viele andere Fragen haben mich jahrzehntelang beschäftigt. Den Großteil meines Christenlebens war ich ein lausiger Beter. Dann in einer Lebenskrise, meine Frau hatte mich verlassen, fiel mir ein Buch von Hans Peter Royer in die Hände: „Nach dem Amen bete einfach weiter“. Beim Lesen fiel es mir wie Schuppen von den Augen, vieles wurde klar und deutlich. Auch wenn noch lange nicht alle Frage beantwortet sind, mein Gebetsleben ist heute reich und erfüllt.
Hoffentlich störst Du Dich nicht am „Du“ in diesem Buch, aber ich bin der Meinung, wir sind alle Kinder GOTTES und damit Geschwister und Geschwister siezen sich nicht…
Ich möchte Dich mitnehmen auf die Reise zu einem gelingenden Gebet. Vielleicht kannst Du ja von meinem langen Kampf und meinen Erfahrungen profitieren. Ich wünsche Dir dazu GOTTES Segen!
Dein
Joseph
Düsseldorf, den 14.04.2024
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P.S.: Meine Frau und ich sind wieder zusammen. GOTT ist so gut, Er hört jedes Gebet!
Das Wichtige zuerst
Was ist das Wichtigste im Leben eines Menschen? – Es sind Beziehungen! Alles in uns und um uns herum ist auf Beziehungen angelegt. So hat uns GOTT geschaffen, nachzulesen in den ersten Kapiteln der Bibel. GOTT hat uns als Sein Gegenüber, Sein Ebenbild geschaffen. Die allerwichtigste Beziehung im Leben eines Menschen ist also die zu GOTT, oder besser gesagt, die zu Seinem Sohn Jesus Christus. Denn niemand kommt zum Vater, als durch Christus, Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben (Johannes 14,6).
Es ist dieses „gottförmige“ Loch, von dem Blaise Pascal spricht, das jedem von uns innewohnt. Eine Leere, die wir mit allen möglichen und unmöglichen Dingen zu stopfen versuchen, die letztendlich aber nur GOTT ausfüllen kann. Wir denken, wenn ich nur dieses oder jenes hätte, oder wären die Umstände so oder so, dann würde es mir gut gehen, ich wäre erfüllt. Dies ist aber ein Trugschluss: Kein noch so großartiges Shoppingerlebnis, kein noch so guter Sex oder was auch immer Du willst, kann dieses gottförmige Loch stopfen. Es passt halt nur GOTT hinein, der aber passgenau.
Und so ist das Einzige, das Jesus von uns will, dass wir in Beziehung zu Ihm treten. Es geht im Christentum nicht um das Befolgen von Regeln, ja, noch nicht einmal darum, ob Du ein guter Mensch bist. Es geht einzig und allein um Beziehung.
Was ich mit Erstaunen festgestellt habe, ist, dass, wenn meine Beziehung zum Vater oder zu Jesus in Ordnung ist, sich auch die Beziehung zu meinem Nächsten verbessert. GOTT möchte, dass wir Beziehungen leben, sogar von einem Einzelgänger wie mir erwartet Er es. Und Er gibt auch das Gelingen dazu.
Seit frühester Kindheit bin ich „beziehungsgeschädigt“, hatte sehr unter Ablehnung zu leiden. Ablehnung ist ein Teufelskreis: Man fühlt sich abgelehnt und provoziert damit beim Anderen, dass er einen tatsächlich ablehnt. So lässt sich natürlich keine Beziehung führen.
Erst als ich mich vom himmlischen Vater vollkommen angenommen und geliebt gefühlt habe, trotz all‘ meiner Macken, hat sich auch die Beziehung zu meinen Mitmenschen verbessert. Dann passiert noch etwas erstaunliches: Je besser die Beziehung zu meinem Nächsten ist, desto besser wird auch die Beziehung zu Jesus und dem Vater. Denn in unserem Nächsten wird die Liebe Jesu sicht- und greifbar, so z.B. an den tausend kleinen Dingen, die er mir aus Liebe tut. Das ist dann GOTTES Reich hier auf Erden…
Die drei wesentlichen Zutaten für eine gelingende Beziehung sind: Liebe, Vertrauen und Kommunikation. Aber der Reihe nach, fangen wir mit der Liebe an.
Die Liebe
Sehr oft im Alten Testament bezeichnet GOTT Sein auserwähltes Volk Israel als Seine Braut, Jeus bezeichnet sich selbst aus Bräutigam (z.B. Markus 2,19) und wir, die Gemeinde, sind Seine Braut, die Er von Herzen liebt.
Es ist also eine Liebesbeziehung, die GOTT mit uns eingehen möchte.
Warst Du schon mal verliebt, oder bist es gerade? Dann weißt Du ja, dass eine Liebesbeziehung das Schönste ist, das einem Menschen widerfahren kann. Und genau diese Art von Beziehung ist es, die Jesus mit Dir eingehen will. Lässt Du Dich darauf ein, ist es das Schönste und Beste, was Du jemals erleben wirst.
GOTTES Liebe ist bedingungslos, sie gilt ausnahmslos jedem Menschen, also auch Dir!
Und Er nimmt Dich auch genauso wie Du bist! Du musst nichts ändern, um angenommen zu werden, es gibt keine Vorbedingungen!
Die andere gute Nachricht ist: Du musst nicht so bleiben, wie Du bist!
Wenn es Dir wie mir geht, dann bist Du, wie ich, in einigen Punkten doch unzufrieden mit Dir. Das können äußere Merkmale sein, aber hauptsächlich wird die Unzufriedenheit doch Deine Seele betreffen. Wie gesagt, bei mir war es die Beziehungsunfähigkeit. Ich habe mich in viele „Beziehungen“ gestürzt, die nie lange hielten. Dazwischen gab es lange Zeiten des Alleinseins, der Einsamkeit. Zuletzt, nach meiner Scheidung, war ich 14 Jahre allein. Aber diese 14 Jahre hat GOTT genutzt, um an mir zu arbeiten. Ich durfte Ihn immer besser kennenlernen.
Doch die eigentliche Arbeit begann, als ich zum 2. Male heiratete. Jesus benutzte meine Frau als „Schleifstein“, frei nach Sprüche 27,7 (NLB): „Eisen schärft Eisen, ebenso schärft ein Mensch einen anderen.“
Und was haben wir uns aneinander gewetzt, es kam schließlich sogar zur Trennung.
Aber Krisen im Leben sind immer auch Chancen!
Und so hat GOTT in dieser Krise eingegriffen und, unabhängig voneinander, an uns beiden gearbeitet. Nach einigem Zögern haben wir dann den Neuanfang gewagt und heute ist unsere Beziehung schöner, tiefer und reicher als am ersten Tag.
Jesus fasst die gesamte Bibel in zwei Sätzen zusammen: 1. Liebe Deinen GOTT, 2. Liebe Deinen Nächsten (Matthäus 22,34ff). Wenn man nichts weiß, außer diesen beiden Geboten, so hat man doch die ganze Heilige Schrift erfasst.
Nun ist es ja in der Liebe nicht so einfach, wie die meisten von uns aus eigener Erfahrung wissen. Die Liebe, die in uns steckt, ist menschlich, sie ist also begrenzt und unterliegt unser sündigen Natur. Die reine, wahre, selbstlose Liebe kommt von GOTT.
Gott ist die Liebe
Wenn also die echte Liebe von GOTT kommt, müssen wir sie auf irgendeinem Wege empfangen, um sie dann zurück-, bzw. weitergeben zu können. Diesen Weg hat GOTT vorgezeichnet in Seinem Sohn Jesus Christus, in dessen Tod am Kreuz und Seiner Auferstehung. In diesem Opfer, das GOTT uns bringt, offenbart und beweist sich Seine unendliche Liebe zu uns.
Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. So sagt es Jesus in Johannes 15,13. Genau das hat Er getan und beweist dadurch Seine Liebe zu uns. Ja, entgegen der landläufigen Meinung bin ich der felsenfesten Überzeugung, dass man Liebe beweisen kann: Sie wird an ihren Taten erkannt (vgl. Römer 5,8; Jakobus 2,14ff). Lässt sich die Liebe beweisen, lässt sich auch GOTT beweisen, denn GOTT ist die Liebe (1. Johannes 4,8). Man muss nur mit offenen Augen und Herzen sehen: Denn [GOTTES] unsichtbares Wesen – das ist Seine ewige Kraft und Gottheit – wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen an Seinen Werken, sodass sie keine Entschuldigung haben (Römer 1,20).
GOTT hat uns also Seine Liebe zu uns bewiesen und sich als der gezeigt, der Er ist. Nun wartet Er auf Antwort. Es ist die uns von GOTT gegebene Würde, dass wir eigenverantwortlich entscheiden können. Wir können und müssen Antwort geben, eine neutrale Haltung GOTT gegenüber ist nicht möglich, das macht Jesus in Matthäus 12,30 sehr deutlich, wenn Er sagt: „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.“
Jeder von uns muss also eine Entscheidung treffen, weiß im Grunde seines Herzens, dass GOTT auf Antwort wartet. Wir sind nur Meister im Verdrängen, erfindungsreich, was Ausreden betrifft. Und für GOTT ist das völlig in Ordnung. Er nimmt Dich nämlich genauso, wie Du bist, drängt sich nicht auf. Aber Er lockt Dich in Seiner Liebe und Güte (Römer 2,4).
Wie empfängt man nun GOTTES Liebe, wie trete ich in Beziehung zu Ihm?
Vergebung
So erstaunlich es klingt, aber es ist nur ein einfacher, erster Schritt: Ich nehme Seine Vergebung an, die Er mir in Seinem Tod und Seiner Auferstehung anbietet.
Es ist also das Kreuz, zu dem ich komme, staunend stehe ich vor dem leeren Grab. Am Kreuz nahm Jesus meine Sünden auf sich, nun stehe ich reingewaschen vorm Vater und kann in Beziehung zu Ihm treten, denn durch die Auferstehung hat Er Seinen Sohn Jesus bestätigt. Egal, was ich in meinem Leben verbockt habe, oder noch anstellen werde, Tod und Auferstehung Jesu garantieren mir die Vergebung meiner Sünden.
Jesus fasst es kurz gesagt so zusammen: Wem viel vergeben ist, der liebt auch viel, wem wenig vergeben ist, der liebt wenig (frei nach Lukas 7,47). Diese große Liebe, die wir haben, nachdem uns vergeben wurde ist ein Geschenk GOTTES an uns, sozusagen ein Dankeschön dafür, dass wir Ihm Antwort gegeben haben. Erst diese Liebe, die wir von Ihm empfangen haben, macht uns fähig, die Liebe auch weiterzugeben. Zuerst zurück an Jesus, dann aber auch an unseren Nächsten, ja, sogar an unsere Feinde. Das ist etwas, was menschliche Liebe nicht kann, sie reicht nicht. Aber die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist (Römer 5,5b). Und diese Liebe reicht allemal für GOTT und jeden Menschen hier auf Erden. Es ist eine überfließende Liebe, deren Quelle niemals versiegt.
Weil mir nun meine große Schuld vergeben worden ist, kann ich auch meinem Nächsten vergeben, woran Er an mir schuldig geworden ist. Dies setzt mich frei, gesunde Beziehungen zu führen, ohne Vergebung ist’s unmöglich!
Die Bibel lehrt uns, dass kein Mensch ohne Schuld ist (z.B. Römer 3,19) und wir wissen das auch aus eigener Erfahrung. Zu oft sind Menschen an uns schuldig geworden, nur wir selbst halten uns für gut. Wenn ich aber nun erkenne, dass ich genauso schuldig bin wie mein Nächster, an GOTT und den Menschen, dann werde ich dankbar für die Vergebung die Jesus mir anbietet, ich nehme sie an und gebe sie weiter.
Und mit einem Mal, von jetzt auf gleich, werden gelingende Beziehungen möglich. Ich werde beziehungsfähig, weil ich aus der Vergebung heraus lebe.
Der Pfarrer Axel Kühner beschreibt ein treffendes Beispiel: Nach der Befreiung aus dem KZ in Dachau im Jahr 1945 werden die Überlebenden geborgen und die Verantwortlichen verhaftet. Die Aufseherinnen und Wachleute bekommen eine Tafel um den Hals gehängt und die noch lebenden Häftlinge werden an ihnen vorbeigeführt. Jeder darf für erlittene und miterlebte Grausamkeit, Folterung und Ermordung einen Strich auf die Tafel ziehen. Die Zahl der Striche wird das Ausmaß der Schuld offenbaren.
Als die polnischen Priester an der Reihe sind, treten sie heran und gehen schweigend vorüber. Nicht einer zieht einen einzigen Strich. Sie wollen nicht selber richten und verurteilen, sich rächen und vergelten. Sie haben Gott, dem einzig gerechten Richter, alles Unrecht übergeben und legen die Vergeltung in höhere Hände. Sie geben ein Zeichen für Gottes Vergebung, indem sie alles an Gott übergeben.
Es ist doch so: Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an meiner Frau schuldig werde, sie um Verzeihung bitten muss für meine Lieblosigkeit, meine Ungeduld, meine Unaufmerksamkeit und vieles mehr. Hätte sie nicht diese Engelsgeduld und würde mir jedes Mal aufs Neue vergeben, wäre unsere Beziehung längst am Ende!
Die Vergebung ist also die Grundlage einer jeden funktionierenden Beziehung, ohne Vergebung geht es nicht. Und nun folgt der nächste Beziehungsschritt: Ich fange an zu Vertrauen…
Vertrauen
Liebe ist ein Geschenk, sie ist per se bedingungslos. Auch die Vergebung wird uns von GOTT geschenkt, beides muss ich annehmen und auch weitergeben. Vertrauen dagegen wächst, und zwar umso mehr, je vertrauensvoller sich mein Gegenüber erweist. Das Vertrauen auf GOTT nennt die Bibel „Glauben“. Jedes Mal, wenn Du in der Bibel das Wort „Glauben“ liest, kannst Du dafür „Vertrauen“ einsetzen, es sind Synonyme.
Auch hier braucht es wieder nicht viel, der Glaube, das Vertrauen in Größe eines Senfkornes reicht aus, um Berge zu versetzen (Matthäus 17,20). Und das Senfkorn ist bekanntlich eines der kleinsten unter den Samenkörnern (Markus 4,31). Bobby Schuller, der amerikanische Fernsehprediger mit seiner Sendung „Hour of Power“, spricht in diesem Zusammenhang gerne vom „1% Glauben“. Wenn wir in unseren Herzen nur zu einem Prozent GOTT vertrauen, können wir diese Welt aus den Angeln heben.
Schuller führt weiter aus, dass wir zu 99% zweifeln können. Solange wir dieses eine Prozent Glauben haben und uns daran festhalten, wird uns nichts unmöglich sein, Wunder werden geschehen.
Der Berg, von dem Jesus in Matthäus 17,20 spricht, den wir versetzen können, besteht, meiner Meinung nach, aus den Sorgen und Problemen dieser Welt, die uns belasten, sich buchstäblich vor uns auftürmen und uns im Wege stehen. Mit Jesus Hilfe lassen sich diese Berge aus Sorgen, Kümmernissen und Problemen ins Meer versetzen, das Mittel der Wahl hierzu ist das Gebet. Aber dazu kommen wir noch…
Um GOTT immer mehr zu vertrauen, müssen wir Ihn immer besser kennenlernen. Je besser wir Ihn kennenlernen, umso mehr erleben wir, dass Er absolut vertrauenswürdig ist. Wir sagen zwar, dass GOTT allmächtig ist, aber trotzdem gibt es Dinge, die Er nicht tun kann. Eins davon ist: Er kann nicht lügen (vgl. 4. Mose 23,19; Römer 3,4; Titus 1,2; Hebräer 6,18)!
Wie lernen wir GOTT und Sein Wesen immer besser kennen? Nun, indem wir Seinen „Liebesbrief“ an uns, Sein Wort, die Bibel studieren. Hier lernen wir u.a. von der bedingungslosen Liebe, mit der Er uns liebt. Wir lernen Seine Kraft und Gnade kennen, erkennen mit der Zeit immer besser, wie Er „tickt“, was Er von uns möchte.
Und wir lernen natürlich dadurch, dass wir mutig vorangehen, unseren „1% Glauben“ aktiv werden lassen, GOTT Gelegenheit geben, sich in unserem Leben zu beweisen. Es ist immer ein Risiko, jemandem zu vertrauen. Aber wenn wir dieses Risiko eingehen, wird unser Glaube wachsen, weil GOTT noch niemanden getäuscht hat und dies in Zukunft auch nicht tun wird.
Auf unserem Weg mit Jesus werden wir feststellen, dass Er immer und unter allen Umständen gut ist. Wir können prüfen, was Gottes Wille [für uns] ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene (Römer 12,2b). Das Vertrauen darauf, dass GOTT gut ist, ist eine Grundvoraussetzung für eine gelingende Beziehung zu Ihm. Misstrauen dagegen behindert, dass Seine volle Kraft in uns freigesetzt wird. Wir schöpfen dann unser Potential nicht voll aus und bleiben unter unseren Möglichkeiten.
Sein Vertrauen auf Jesus zu setzen bedeutet, den Weg frei zu machen für ein glückliches und zufriedenes Leben. Nicht ein Leben ohne Leid, das hat Jesus uns nicht versprochen, ganz im Gegenteil, Er hat vorhergesagt, dass Seine Nachfolger Leid und Verfolgung erleben werden (Matthäus 10,17; vgl. auch die Apostelgeschichte, wie Stephanus, Petrus, Paulus und viele andere Gläubige verfolgt und misshandelt worden sind). Aber in alledem können wir glücklich und zufrieden sein.
Lasst uns einen kleinen Exkurs zum Thema „Glück und Zufriedenheit“ einlegen.
Glück und Zufriedenheit
Mit dem Glück ist das so eine Sache, wie zufällig scheint es den Einen zu besuchen und den Anderen zu meiden.
Aber dem ist nicht so, jeder, wirklich jeder, kann glücklich sein. Denn das Glück entsteht im Kopf und fängt mit Zufriedenheit an. Wenn dem wirklich so ist, dann muss ich nur meine Einstellung ändern, um glücklich und zufrieden zu sein. Wenn ich wahrhaftig mit dem zufrieden bin, was ich bin und habe, dann bin ich automatisch auch glücklich.
Zufriedenheit wiederum hat viel mit Vertrauen zu tun. Ich vertraue darauf, dass GOTT mir alles gegeben hat und geben wird, was ich zum Leben brauche. Ich weiß aus tiefstem Herzen, dass der HERR mein Hirte ist, und es mir an nichts mangeln wird (Psalm 23,1).
Es ist der Feind, der in unsere Herzen Unzufriedenheit streut und damit unser Vertrauen zu Jahwe Jireh, unserem GOTT, dem Versorger, zu untergraben. Wir zweifeln daran, dass GOTT wirklich gut ist und uns mit allem versorgt. Die Folge: Wir sind unglücklich…
Das bevorzugte Angriffsziel Satans, des Feindes GOTTES, sind unsere Gedanken, in die er Lügen einstreut und mit der Zeit manifestiert. Denn alles, aber auch wirklich alles, fängt in unserem Kopf, in unseren Gedanken an. Der beliebteste Schachzug des Feindes ist unser „wenn – dann“-Denken. Z.B.: Wenn ich nur einen Partner habe, dann bin ich glücklich und zufrieden. Falsch! Wenn Du nicht ohne Partner glücklich und zufrieden bist, bist Du es auch nicht mit. Oder: Wenn ich nur einen Porsche hätte, dann wäre ich glücklich und zufrieden. Wiederum falsch! Selbst wenn Du Dir eines Tages den Porsche leisten kannst, wird er doch nur kurzfristig für Zufriedenheit und Glück sorgen. Der Rausch des Neuen vergeht, und auch hier gilt: Bist Du nicht ohne Porsche glücklich, bist Du es auf Dauer auch nicht mit. Denn weder der ersehnte Partner noch der Porsche können Dir geben, was Du im Grunde Deines Herzens suchst.
Es sind nicht die Dinge oder Umstände, die uns glücklich machen, sondern unsere Einstellung dazu, unsere Gedanken! Der KZ-Überlebende und herausragende Psychologe des 20. Jahrhunderts, Viktor Frankl, hat festgestellt: Wir können die Umstände nicht immer bestimmen, die uns ereilen, wohl aber können wir entscheiden, wie wir darauf reagieren. Und diese Entscheidungsfreiheit kann uns niemand nehmen! Denn glücklich ist der, dem der GOTT Israels hilft, der seine Hoffnung auf den HERRN, seinen GOTT, setzt (Psalm 146,5; NLB), der also sein Glück nicht von vergänglichen, sondern von ewigen Dingen abhängig macht.
Der Kampf fängt also in unserem Kopf, in unseren Gedanken an. Es ist das alte „sollte GOTT gesagt haben?“ (1. Mose 3,1), mit dem der Feind unser Vertrauen zu unserem lieben Vater untergräbt und uns damit unser Glück und unsere Freude raubt, die uns Jesus zum Geschenk gemacht hat. Ein fröhliches Herz ist die beste Medizin, ein verzweifelter Geist aber schwächt die Kraft eines Menschen (Sprüche 17,22; NLB)! Der Feind möchte uns schwach haben, er will rauben, morden und zerstören (Johannes 10,10a; NLB), kurz: Er möchte uns das nehmen, was Jesus uns zugedacht hat!
Paulus spricht in diesem Zusammenhang von Gedankenfestungen, er führt es in 2. Korinther 10,3-5 so aus: Natürlich sind wir auch nur Menschen, aber wir kämpfen nicht wie die Menschen dieser Welt. Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht menschlich, sondern es sind die mächtigen Waffen GOTTES, geeignet zur Zerstörung von Festungen. Mit ihnen zerstören wir Gedankengebäude und jedes Bollwerk, das sich gegen die Erkenntnis GOTTES erhebt, wir nehmen jeden solcher Gedanken gefangen und unterstellen sie Christus. (NeÜ)
Was sind denn nun die Gedankengebäude, Bollwerke und Festungen, von denen Paulus hier spricht?
Es sind die Lügen des Feindes, die sich in unsere Gedanken einnisten und mit der Zeit von einfachen Gebäuden zu Bollwerken und schließlich zu fast unüberwindbaren Gedankenfestungen entwickeln. Ein Lügengebäude ist noch relativ leicht einzureißen, zu überwinden. Haben sich aber mit der Zeit Bollwerke oder gar Festungen entwickelt, wird es zunehmend schwieriger, diese einzureißen oder sie überhaupt als Lügen des Feindes zu erkennen.
Dem müssen wir uns ganz entschieden entgegenstellen, und zwar so, wie Paulus es uns in Vers 5 rät: Wir nehmen jeden solcher Gedanken gefangen und unterstellen sie Christus. Entgegen einem populären Volkslied sind unsere Gedanken eben nicht frei, wir haben nicht die Freiheit, zu denken und zu glauben, was wir wollen, ausgenommen: Wir wollen unglücklich sein!
Möchten wir aber glücklich und zufrieden sein, müssen wir jeden Gedanken ablehnen und gefangen nehmen, der sich gegen die Erkenntnis GOTTES erhebt (Vers 5). Denn wir sind, was wir denken und glauben. Und wir werden zu dem Menschen, den GOTT sich für uns wünscht, durch das, was wir denken und glauben. Ein simples Beispiel: Wenn Du schlecht über Deinen Ehepartner denkst, wirst Du auch über kurz oder lang anfangen, schlecht über ihn zu reden, denn wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über (Lukas 6,45). Redest Du aber schlecht über Deinen Partner, wird es nicht lange dauern, bis Deine Liebe zu ihm in Dir erkaltet. Die logische Konsequenz: Du gefährdest Deine Ehe. So führen schlechte Gedanken unter Umständen zum Zerbruch einer Ehe. Dieses Prinzip funktioniert natürlich auch umgekehrt und lässt sich damit wunderbar im Gebet, z.B. der Fürbitte, verwenden. Wenn wir segnen, wird auch immer etwas von dem Segen auf uns zurückfallen, fluchen wir hingegen, d.h. wir reden schlecht über andere, wird uns derselbe Fluch treffen, den wir ausgesprochen haben (vgl. 1. Mose 12,3; Matthäus 5,43ff (Von der Feindesliebe)).
Ein chinesisches Sprichwort bringt es auf den Punkt:
Achte auf Deine Gedanken,
denn sie werden zu Worten.
Achte auf Deine Worte,
denn sie werden zu Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen,
denn sie werden zu Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter,
denn er wird Dein Schicksal.
Die „Waffen unseres Kampfes“ aus Vers 4 von 2. Korinther 10 sind dabei das Wort GOTTES, Seine Wahrheit, Seine unendliche Liebe, Güte und Gnade. Wir machen es dabei wie Jesus, als dieser von Satan versucht wurde. Jeder Lüge des Feindes stellte Er ein „Es steht geschrieben“ entgegen (Matthäus 4,1ff)! Wenn wir z.B. Mangel empfinden, lesen wir den 23. Psalm oder eine andere geeignete Bibelstelle, in denen der Vater und Jesus uns versprechen, uns zu versorgen (und davon gibt es viele, z.B. in den Psalmen!).
Lügen, die sich zum Teil über Jahre, ja vielleicht sogar unser ganzes Leben eingenistet haben, muss mit Beharrlichkeit widersprochen werden. Dies geschieht nicht von heute auf morgen. Hier ist Geduld erforderlich und besagte Beharrlichkeit, mit der wir solche unguten Gedanken gefangen nehmen, wir unterstellen sie Christus und halten Seine Wahrheit dagegen. Dies ist häufig nicht ohne Unterstützung möglich, z.B. im Rahmen von Seelsorge. Viele Gemeinden machen entsprechende Angebote.
Dieser Heilungsprozess ist alle Mühe wert, denn: Zur Freiheit hat uns Christus befreit! (Galater 5,1a)
Das Mysterium des Gebets
Eines kann dieses Buch nicht: Alle Geheimnisse des Gebets lüften.
Und das Gebet umgeben viele Geheimnisse, es ist ein Wunder in sich. Du wirst feststellen, dass viele Fragen offen bleiben, wir nicht auf alle Fragen in diesem Leben eine Antwort finden werden. Es gibt Dinge, die hält GOTT unseren Augen verborgen, manches davon wird Er noch in diesem Leben beantworten, aber einiges erst auch an dem Tag, an dem wir Jesus nichts mehr fragen werden (Johannes 16,23), der Tag, an dem wir Ihn wiedersehen werden. Im gleichen und folgenden Vers verheißt uns Jesus: „Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in Meinem Namen, wird Er's euch geben. Bisher habt ihr um nichts gebeten in Meinem Namen. Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei.“
Wie kann es sein, dass diese Verheißung der Realität so oft entgegensteht? Gerade wenn wir mutlos und verzweifelt sind, scheint Er doch gerade unsere Gebete nicht zu beantworten, es sieht so aus, als wäre Er unheimlich weit weg.
Hier hilft wohl nur Gehorsam. Immer wenn eine Verheißung der Realität entgegensteht, müssen wir uns entscheiden, wem wir glauben: Den realen Umständen oder der Verheißung. Diese Entscheidung ist wesentlich für gelingendes Gebet, sie macht den Unterschied, ob wir in der Verzweiflung verharren oder Seine Verheißungen in unserem Leben real werden.
Dies kann und wird Kampf bedeuten. Denn GOTT hat einen Widersacher, der auch unser Feind ist: Den Teufel.
Jesus hat den Teufel besiegt, durch Seine Auferstehung. Aber noch, für eine kurze Zeit, hat der Teufel Macht, Jesus nennt ihn „Fürst dieser Welt“ (z.B. Johannes 12,31). Und sein Einfluss in dieser Welt ist unübersehbar. Du brauchst doch nur die Titelzeilen der Zeitungen zu lesen.
Und höchstwahrscheinlich hast Du das Wirken Satans bereits am eigenen Leib erfahren. Schlechte Menschen haben Dir schlimme Dinge angetan, vielleicht waren es sogar Christen. Und höchstwahrscheinlich bist Du auch schon mal lieblos gegenüber Deinem Nächsten gewesen.
Alles fängt mit einem Gedanken an
Ich kann es nicht oft genug betonen: Das Hauptangriffsziel des Feindes sind unsere Gedanken. Denn sie bestimmen, wer wir sind und sein werden.
Denke doch einmal nach: Alles, was Du siehst, ist aus einem Gedanken entstanden. Irgendjemand hatte die Idee, hat Zeit und Kraft investiert und sie umgesetzt. Aus dem Gedanken ist ein realer Gegenstand geworden.
Genauso die Umstände, in denen Du lebst. Sie sind zum großen Teil das Ergebnis der Gedanken, die Du Dir über Dich und die Welt machst. Selbstverständlich gibt es Umstände, auf die wir keinen Einfluss haben, aber selbst hier bestimmen unsere Gedanken, wie wir mit den widrigen Umständen fertig werden.
Das Gebet nutzt nun diese Kraft, die in unseren Gedanken liegt. Es lässt uns von den realen Umständen auf die Realität GOTTES schauen. Es hilft uns, die Lügen des Feindes zu durchschauen, den er ist der „Vater der Lüge“ (Johannes 8,44), ein Meister seines Faches! Diese Lügen durchschauen wir nur mit GOTTES Hilfe. Wir halten den Lügen Satans GOTTES Wahrheiten entgegen, Seine Verheißungen. Im Gehorsam gegenüber GOTTES Wort, im völligen Vertrauen auf Seine Güte und Liebe, weigern wir uns schlichtweg, diesen Lügen auch nur einen Moment Glauben zu schenken.
Das gelingende Gebet wird uns auf diesem Weg und durch diesem Kampf begleiten.
Gelingendes Gebet
Zuvor muss ich erklären, was ich unter gelingendem Gebet verstehe. Wenn wir nach einer Formel suchen, auf die GOTT immer und sofort mit „Ja“ antwortet, uns also alles gibt, was wir wollen, dann werden wir zwangsläufig enttäuscht werden. Diese Formeln werden von vielen Predigern propagiert, nach dem Motto: „Wenn Du das oder das tust, wenn Du so oder so betest, wird Dir GOTT geben, was Du Dir wünschst“.
Nein, GOTT ist kein Wunschautomat, in den ich oben das Gebet einwerfe und unten das Gewünschte herauskommt. Wenn Du Kinder hast, dann stell‘ Dir doch einfach mal vor, Du hättest ihnen alles gegeben, was sie sich wünschen. Die Folge wären doch fürchterlich verzogene Kinder, die aus ihrem eigenen Anspruchsdenken nicht mehr herauskommen. Nein, das will kein Mensch und kein GOTT!
Ich persönlich glaube nicht, dass unser lieber Vater auch nur ein einziges Gebet mit „Nein!“ beantwortet. Von daher bin ich der Meinung, Er erhört jedes Gebet, so wie Jesus es uns in den Evangelien zugesagt hat (z.B. Johannes 15,7)!
Warum sind wir denn der Meinung, so oft ein „Nein“ zu hören? Ich denke, es ist der Feind, Satan, der versucht, uns an GOTTES Güte und Verheißungen zweifeln zu lassen. Tatsache ist aber in meinen Augen, dass der Vater, statt „Nein“ zu sagen, sagt: „Ich habe etwas Besseres für Dich!“. GOTT hat Seine ureigene Art, Gebete zu beantworten, und je mehr wir beten, desto besser werden wir diese kennenlernen und verstehen.
Wenn wir erst einmal verstanden haben, dass es bei GOTT kein „Nein“ gibt, werden wir unser volles Potential ausschöpfen können und werden größere Dinge für GOTT tun, als Jesus sie tat (Johannes 14,12)! Wir sollten nie an GOTTES Güte zweifeln, oder daran, dass Er uns alles schenken will. Wir sollten uns dankbar erinnern an die Dinge, die Er uns bereits geschenkt hat und akzeptieren, dass GOTT Gebete auf Seine Weise beantwortet. Und darauf vertrauen, dass nicht ein Gebet unbeantwortet bleibt.
Aber Gebet bedeutet nicht, einfach nur zu bitten, es ist Dank, Lobpreis, Klage und vieles mehr.
Gebet ist Kommunikation
Gebet ist in erster Linie Kommunikation mit GOTT, ein vertrauensvolles Gespräch, dass wir mit Ihm führen. Wie wir schon gesehen haben, ist Vertrauen wesentlich für Gemeinschaft, und damit auch für das gemeinsame Gespräch.
Gebet gelingt da, wo ich meinem Vater vertraue. Damit fängt alles an.
Worauf sollen wir denn vertrauen? Nun, zu allererst darauf, dass GOTT gut ist, immer und unter allen Umständen. Auch und gerade dann, wenn wir Seine Wege nicht verstehen. Und ja, auch dann, wenn Er scheinbar schweigt. Wir müssen davon ausgehen, dass GOTT jedes Gebet hört und beantwortet, auch wenn die Antwort manchmal anders ausfällt, als wir es erwarten.
Und weiter vertrauen wir darauf, dass GOTT die Liebe ist, was immer Er tut oder sagt, entspringt Seiner tiefempfundenen Liebe zu uns, einer Liebe, die unseren Verstand übersteigt.
Wir vertrauen also darauf, dass GOTT nur unser Bestes will, dass Seine Entscheidungen immer gut sind. Weiter vertrauen wir darauf, dass Er uns alles geben will, was wir zum Leben bedürfen (Psalm 23), dass er weiß, was wir brauchen, bevor wir ihn bitten (Matthäus 6,8b).
Kommunikation ist bekanntlich keine Einbahnstraße. Wo ich nicht bereit bin, zuzuhören, mich zu verändern und korrigieren zu lassen, da kann Gebet nicht gelingen. Unser GOTT ist ein lebendiger GOTT, der zu uns spricht und uns Antwort gibt.
Aber unser GOTT spricht selten so, dass wir Ihn mit unseren physischen Ohren hören können. Meist spricht Er in unsere Gedanken, indem Er uns einen Gedanken eingibt. Gräm‘ Dich also nicht, wenn Deine Gedanken beim Gebet abschweifen sollten, vielleicht sind die abschweifenden Gedanken ja von GOTT.
Auch der Friede, den wir beim Beten finden, kommt von GOTT, ist eine Seiner möglichen Antworten an uns. Wenn ich für etwas bete und tiefen Frieden darüber empfinde, dann ist das eine Bestätigung von GOTT, Er sagt „Ja“, denn Er ist der GOTT des Friedens (1. Korinther 14,33a).
Das eigene Ego kreuzigen
Wahre Liebe ist immer selbstlos, sie sucht nicht das ihre, sondern das, was dem Anderen dient (Philipper 2,3)!
Es ist schon so, wie Jakobus es sagt: „Ihr bittet und empfangt's nicht, weil Ihr in übler Absicht bittet, nämlich damit Ihr's für Eure Gelüste vergeuden könnt“ (Jakobus 4,3)! Nein, ein selbstsüchtiges Gebet wird in aller Regel nicht von GOTT erhört. Wenn wir trotzdem bekommen, was unser Ego sich wünscht, kann es sein, dass diese Dinge nicht von GOTT, sondern vom Feind kommen. So ist z.B. Wohlstand nicht immer ein Zeichen für GOTTES Segen, er kann auch von Satan geschenkt sein, um uns von GOTT fernzuhalten.
Im Gegenzug dazu sind Leid und Schmerz keine Strafe GOTTES. Sie dienen dazu, unseren Charakter zu stärken und uns ins Gebet zu führen. Einem Gebet, das von mir weg hin auf Jesus und den Anderen sieht.
Genauso sollen Gebete, die nicht sofort mit „Ja“ beantwortet werden, unseren Charakter und unser Vertrauen stärken, so befremdlich das auch klingen mag. In diesem Prozess kreuzigen wir nämlich unser Ego, schauen weg von unseren selbstsüchtigen Wünschen, hin auf das, was GOTT sich wünscht.
Wenn wir uns immer wieder vor Augen halten, dass GOTT jedes Gebet hört und zu Seiner Zeit beantwortet, können wir uns eine Gelassenheit im Gebet bewahren, die letztendlich unser Vertrauen stärkt.
„Betet ohne Unterlass“
So fordert uns Paulus heraus, in 1. Thessalonicher 5,17
Aber, lieber Paulus, geht denn das, wo ich mich noch nicht einmal für fünf Minuten am Stück auf das Gebet konzentrieren kann?
Nun, auch ich konnte dieser Aufforderung früher nicht nachkommen, habe es für unmöglich gehalten.
Doch dann stieß ich auf den Rat von Hans Peter Royer: „Nach dem Amen bete einfach weiter“!
Dies hat mein (Gebets-)Leben verändert. Auch nach dem Amen bleibe ich im Gespräch mit Abba, unserem lieben Vater. Er liebt es, wenn wir miteinander sprechen und ich mittlerweile auch. Das können durchaus auch Belanglosigkeiten sein, die wir besprechen, aber meistens ist es Dank, für tausend Kleinigkeiten. „Danke, Abba, dass es erst angefangen hat zu regnen, nachdem ich zu Hause war, danke, für die Bewahrung auf dem Weg, danke, für jedes Lächeln, das ich weitergeben und auch empfangen durfte…“ usw. Jedes Mal, wenn ich ein Martinshorn höre oder ein Blaulicht sehe, bitte ich um schnelle Hilfe für die Opfer und um Weisheit für die Retter. Genauso segne ich Menschen mit einer offensichtlichen Behinderung, die meinen Weg kreuzen, sei es z.B. ein Armbruch oder dass sie im Rollstuhl sitzen. Natürlich bitte ich Abba auch für jeden Menschen um Seinen Trost, der weint. Und immer, wenn ich Menschen zärtlich und/oder freundlich zueinander sehe, segne ich sie in Jesu Namen. Letzteres ist, so denke ich, besonders wichtig für Alleinstehende, damit keine Verbitterung und kein Neid aufkommt.
Und so bin ich dauerhaft mit Abba im Gespräch: Auf dem Weg, am Ziel, in Zeiten der Muße und, vor allem, in Zeiten der Hektik, in denen ich mir die Muße zu einem kurzen Gespräch nehme. Und natürlich vor dem Einschlafen, wenn ich den Tag Revue passieren lasse und nach dem Aufwachen, bevor ich mich aus dem Bett erhebe. Dies ist die beste Zeit, den kommenden Tag ganz bewusst in Seine Hände zu legen.
Zu wem soll ich beten?
Es stellt sich noch die Frage nach der Anrede: Soll ich zu meinem besten Freund Jesus oder aber zu Abba, meinem lieben Vater, beten?
Nun, ich denke, das kannst Du nach persönlicher Vorliebe oder auch nach Situation oder Anlass entscheiden. Ich persönlich spreche mal den Einen, mal den Anderen an. Aber immer ist es Jesus, der zur Rechten des Vaters sitzt und für uns vorm Vater eintritt (Römer 8,34). Und der Heilige Geist betet für uns, wenn uns die Worte fehlen (Römer 8,26).
Wie spreche ich nun GOTT an? Als den hochheiligen, allgewaltigen Herrscher des Himmels und des Universums? Nun, Jesus hat uns im „Vater unser“ gelehrt, GOTT als unseren lieben Vater anzusprechen. Wir sind Seine Kinder und können mit allen Anliegen zu Ihm kommen. Wer kann schon um 3 Uhr nachts zu einem König kommen und Ihn um ein Glas Wasser bitten? Wir können es, weil wir Seine geliebten Kinder sind!
Für mich ist das Bild des liebenden Vaters besonders tröstlich, da ich keinen irdischen Vater hatte, wie man es sich gemeinhin wünscht. Er starb, als ich 15 war und zuvor hatten wir auch so gut wie keine Beziehung. Aber mein himmlischer Vater hat mir meinen irdischen Vater ersetzt, mir alles beigebracht, was es braucht, ein Mann zu sein. Dafür bin ich sehr dankbar.
Nun gibt es allerdings Menschen, denen von ihrem irdischen Vater Gewalt angetan worden ist. Diesen fällt es natürlich besonders schwer, an einen liebenden Vater im Himmel zu glauben. Dafür gibt es noch Jesus, unseren besten Freund! Sprich Jesus als Freund im Gebet an. Du kannst Ihn auch um Heilung in der Beziehung zu Deinem Vater, sowohl zu Deinem irdischen, als auch zu Abba im Himmel, bitten. Er wird’s tun!
Wenn uns die Worte fehlen
Es ist immer gut, ein paar Gebete aus der Bibel auswendig zu kennen, wie z.B. das Vater unser (Matthäus 6,9ff) oder den 23. Psalm.
Diese Gebete eignen sich, wenn es uns wirklich mal die Sprache verschlagen hat, wir also nicht wissen, was und wie wir beten sollen.
Die Gebete der Bibel zeichnen sich durch eine besondere Tiefe aus, gesprochen vor tausenden Jahren von Menschen mit einer festen und innigen Beziehung zum Vater, die durch großes Leid geläutert, gereinigt wurden.
Aber egal, was und wie Du betest, sei sicher: Es kommt an! Es können diese unaussprechlichen Seufzer sein, von denen Paulus in Römer 8,26 spricht, ein Gestammel, ein Ringen um Worte oder aber auch nur eben ein Seufzen. Sei gewiss, Jesus versteht Dich und hört jedes Gebet, unabhängig von seiner Form, denn Er sieht in das Herz, nicht auf Äußerlichkeiten (1. Samuel 16,7)…
Unsere Stellung vor GOTT
Wenn wir hier im christlichen Abendland beten, so tun wir dies oft mit geschlossenen Augen und gesenktem Kopf. Ganz anders da unser HERR Jesus. Wenn Er betete, sah Er auf zum Himmel (so z.B. in Matthäus 14,19). Es ist so, als würde Er dem Vater direkt ins Gesicht sehen und Ihm zurufen: Komm, nun Du!
Wir sind keine armseligen Bittsteller, die vor einen launischen König treten, mit der vagen Hoffnung, dass unsere Bitte vielleicht erhört wird.
Nein! Wir sind die Kinder des Königs, der alles andere als launisch ist. Des Königs, der uns unendlich lieb hat und jedes unserer Gebete hört! Er liebt es, unsere Wünsche zu erfüllen und gemeinsam mit uns unsere Träume zu leben. Er hat zu jeder Zeit ein offenes Ohr für uns, ist uns immer nahe und hat nur Gutes für uns im Sinn. Es ist Sein unabänderlicher Wille, dass unser Leben gelingt. Deshalb gibt Er uns alles, was wir dazu brauchen.
Mit diesem Wissen können wir unseren Blick erheben und alles vom Vater erwarten. Wir haben einen großen GOTT und Er hat uns als Seine Kinder angenommen. Keine unserer Bitten, und sei sie noch so groß, ist in Seinen Augen unverschämt. Er hat große Dinge mit uns vor, daher müssen wir auch um große Dinge bitten. Aber natürlich auch um die kleinen. Mit allem, was uns beschäftigt, sollten wir uns an Jesus wenden. Er liebt es, wenn wir Ihm von unserem Tag erzählen, Ihm danken und Ihn loben. Er hört uns so gerne zu, möchte uns Wegweisung und Orientierung geben. Kurz: Er ist unser bester Freund!
Aber so real unser bester Freund auch ist, so real ist auch die Tatsache, dass wir einen gemeinsamen Feind haben.
Es sind aber niemals andere Menschen, die unsere Feinde sind. Nein, es ist schon so, wie es Paulus in Epheser 6,12 schreibt: Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern gegen die bösen Mächte und Gewalten der unsichtbaren Welt, gegen jene Mächte der Finsternis, die diese Welt beherrschen, und gegen die bösen Geister in der Himmelswelt. (NLB)
Mein Nächster ist niemals mein Feind, auch wenn er mir feindlich gegenübertritt. Es ist der Feind GOTTES in ihm, dem wir uns stellen müssen, es sind die bösen Mächte und Gewalten der unsichtbaren Welt, die Macht der Finsternis. Das ist unserer realer Feind. Wenn wir dies verstanden haben, kann ich meinem Nächsten immer und unter allen Umständen mit Liebe begegnen, egal wie feindlich er mir gegenüber tritt, ich muss nur hinter die Kulissen schauen, in die unsichtbare Welt. Dann sehe ich meinen Nächsten mit den Augen Jesu und kann ihn lieben, wie Jesus ihn liebt.
Jesus liebt die Sünder, deshalb hat Er auch mich so lieb, weil ich einer der größten Sünder bin. Wenn meine Frau jedes Mal einen Euro bekommen hätte, als ich ihr gegenüber lieblos oder unaufmerksam war, dann wäre sie heute eine reiche Frau.
So sehr Jesus aber uns Sünder liebt, so sehr hasst Er die Sünde. Es musste eine Lösung gefunden werden für diese sündhafte Welt, die beherrscht wird von den Mächten der Finsternis.
Dieser Lösungsansatz ist radikal und kostete unseren besten Freund alles. Er gab Sein Leben, damit wir leben können. Am Kreuz wurde alle Sündenschuld bezahlt, durch das endgültige Opfer, das Jesus gebracht hat. Unsere ganze Schuld, alles was wir angestellt haben und noch anstellen werden, wurde auf Ihn gelegt. Es fand ein Tausch statt: Der Sohn GOTTES, das sündlose Lamm, trägt unsere Schuld, wir erhalten dafür Seine Reinheit. [Jesus] tat dies, um [uns] als herrliche Gemeinde vor sich hinzustellen, ohne Flecken und Runzeln oder dergleichen, sondern heilig und makellos (Epheser 5,27; NLB).
Wie wünschte ich mir, wir würden uns mehr mit den Augen GOTTES sehen. Wir stehen vor unserem Vater ohne Flecken und Runzeln o.ä. da, wir sind in Seinen Augen heilig und makellos!
Mögen wir auch noch so sehr stinken, wie der verlorene Sohn, der sich aus dem Schweinestall aufmachte zu seinem Vater, so sieht dieser Vater nur Sein über alles geliebtes Kind, das seine Stellung vor Ihm nicht verlieren kann. Sehnsüchtig wartet Er darauf, dass wir uns zu Ihm umkehren und unseren Platz an Seiner Seite einnehmen. Wir sind doch das Liebste, das Er hat!
Aber da ist ja noch der Feind GOTTES, Satan genannt. Satan bedeutet übersetzt: Ankläger, Staatsanwalt. Die Offenbarung nennt ihn „Verkläger der Brüder“ (12,10). Dabei wird oft behauptet, Satan stehe den ganzen Tag vor GOTT, um dessen Kinder anzuklagen. Nun, das glaube ich nicht! Satan ist nicht doof, er weiß genau, dass er mit seinen Anklagen bei GOTT keine Chance hat, denn der sieht uns durch die Augen Jesu und durch das, was Er für uns am Kreuz getan hat. Dadurch sind wir heilig und makellos.
Nein, bei GOTT erreicht Satan gar nichts, Er fällt nicht auf seine Lügen herein!
Aber uns unsicheren Menschen kann er seine Lügen verkaufen, wir fallen nur zu gerne und zu oft darauf rein.
Und so beeinflusst der Feind unsere Gedanken, redet uns ein, dass wir stinken und wertlos sind, dass sich der Vater wegen unserer Sünden von uns abgewendet hat, nichts mehr mit uns zu tun haben will.
Nichts könnte der Wahrheit ferner sein, wie u.a. der zitierte Vers aus dem Epheserbrief beweist, und doch fallen wir immer wieder darauf rein.
Wir vergessen, dass es das Ziel des Feindes ist, unsere liebevolle Beziehung zu unserem Vater zu zerstören, uns unserer Stellung als Königskinder zu berauben. Während der Vater uns immer aufbaut, nur das Beste in uns sieht, so will uns der Feind nach unten ziehen, uns unseren Wert und unsere Würde stehlen.
Ich weiß nicht, warum wir den Lügen Satans mehr Glauben schenken als dem Wort GOTTES, warum wir uns leichter niedermachen als aufbauen lassen.
Es ist schon genau so, wie Paulus es sagt: Es ist ein Kampf. Und in einem Kampf kann man nicht passiv sein, sonst wird man getötet. Wir müssen aktiv gegen die Lügen des Feindes angehen, ihnen die Wahrheit GOTTES, Sein Wort an uns, entgegenhalten. Jede Lüge, der wir nicht aktiv widersprechen, werden wir über kurz oder lang Glauben schenken, und damit schenken wir dem Feind den Sieg.
Wir sollten uns in solchen Situationen bewusst machen, das Jesus durch Seinen Tod am Kreuz und Seine Auferstehung Hölle, Tod und Teufel überwunden hat, Er ist der ultimative Sieger, Satan der größte Verlierer der Weltgeschichte.
Auf diesen Sieg stellen wir uns und auf die Seite der Wahrheit!
Wahrheit ist: Keine Schuld dieser Welt kann den Vater dazu bringen, dass Er sich von uns abwendet. Wir sind es, die wir uns durch unsere Sünden vom Vater abwenden. Aber wie im Gleichnis vom verlorenen Sohn steht der Vater mit offenen Armen bereit, wenn wir umkehren und uns Ihm wieder zuwenden. Er läuft uns entgegen, nimmt uns in die Arme, tröstet und küsst uns. Nichts von dem was wir angestellt haben, steht zwischen uns und dem Vater. Der Vater sieht diese Dinge noch nicht einmal, alles, was Er sieht, ist Sein Sohn am Kreuz, der damit für all‘ unseren Bockmist bezahlt hat.
Der Kern von all‘ dem, der Schlüssel zum Verständnis, die Urmotivation, die hinter allem steht, ist : Liebe!
Aus Liebe zu uns wurde GOTT Mensch, Er erniedrigte sich für uns bis zum Tod, damit wir Seine über alles geliebten Kinder werden können. Seine Liebe, in Wahrheit gesprochen, erhebt uns, stellt uns rein und makellos vor Sein Angesicht.
Wenn wir uns dieser Liebe gewiss sind, haben die Lügen des Teufels keine Macht mehr über uns. Wir erkennen sie sofort als solche, weil sie der Liebe widersprechen. Leben wir aber aus der Liebe des Vaters heraus, können wir diese Liebe in einem überreichen Maß weitergeben. Wir stellen diese Liebe dem Hass dieser Welt entgegen, bringen einer sterbenden Welt den lebendigen Jesus. Liebe ist die stärkste Kraft im Universum, stärker noch als der Tod.
Dies alles ist nur ein Gebet weit entfernt. Ein Gebet, in dem wir uns dem Vater und Seinen offenen Armen zuwenden, in dem wir umkehren von unseren eigenen Wegen und wie der verlorene Sohn den Schweinestall verlassen. Wir treten in das Haus des Vaters ein und nehmen unsere Stellung als geliebtes Kind GOTTES ein. Und dann leben wir aus der Liebe des Vater heraus…
Eine letzte Bitte
Einen Wunsch hat Jesus in Bezug auf unser Gebetsleben: Er möchte, dass wir in Seinem Namen beten (z.B. Johannes 14,13f)! Anschließend folgt die Verheißung: „Das will Ich tun!“.
Von daher finde ich die amerikanische Sitte nicht schlecht, ein Gebet mit den Worten: „In Jesu Namen“ abzuschließen.
Ich persönlich schließe jede Bitte mit einem Dank ab, so als wäre die Bitte schon erfüllt. Es drückt das Vertrauen aus, dass sich Jesus meiner Bitte bereits angenommen hat und sie in Seinem Sinne auch erfüllen will.
„HERR, lehre uns beten…“
…bittet einer der Jünger Jesus in Lukas 11,1.
Jesu Antwort ist das „Vater unser“, mit diesem Gebet wollen wir uns nun beschäftigen.
Es ist die „Mutter“ aller Gebete. Wenn Du auch sonst nichts aus der Bibel auswendig weißt, das „Vater unser“ solltest auswendig lernen, Du findest es bei Matthäus 6,9ff.
Das „Vater unser“ passt für alle Gelegenheiten und Situationen, es eignet sich z.B. hervorragend als Abschluss längerer Gebete oder Gebetsgemeinschaften. Alles, was noch nicht gesagt wurde, was man u.U. vergessen hat, kann man hier hineinlegen. Es eignet sich auch, wenn uns die Worte fehlen, es uns buchstäblich die Sprache verschlagen hat. Das „Vater unser“ passt immer…
Schauen wir es uns nun im Einzelnen an: Es beginnt mit den Worten:
Unser Vater im Himmel!
Schon dieser erste Halbsatz ist so wichtig und entscheidend. Jesus lehrt uns hier, dass wir den allmächtigen GOTT, den Schöpfer und Erhalter des Himmels und der Erde, mit „Vater“ anreden dürfen. Er ist nicht unendlich weit weg, darauf kommen wir gleich noch einmal zurück, sondern ist der uns mit ganzem Herzen liebende Vater, der nur das Beste für uns im Sinn hat.
Nun ist es durchaus möglich, dass Du schlechte Erfahrungen mit Deinem irdischen Vater gemacht hast, und es fällt Dir dadurch schwer, in GOTT einen liebenden Vater zu sehen. Es ist der Feind GOTTES, der Dich von einer liebevollen Beziehung zu Deinem himmlischen Vater abhalten will. Wir müssen diese Lügen durchschauen und erkennen, dass GOTT meist ganz anders ist, als wir Ihn uns vorstellen.
Wir mich war der Vater immer der Ferne, Unbeteiligte, Desinteressierte. Zu meinem irdischen Vater hatte ich keine richtige Beziehung, weder er noch ich waren dazu fähig. Als ich dann 15 Jahre alt war, verlor ich ihn ganz, er hatte Selbstmord begangen.
So hatte ich, nachdem ich zum Glauben gekommen war, Anfangs eine distanzierte Beziehung zu meinem himmlischen Vater. In dieser Zeit betete ich hauptsächlich zu Jesus, oder sagte einfach nur „HERR“, diese Anrede passt schließlich auf beide.
Nein, es war ein jahrzehntelanger Prozess, bis ich von ganzem Herzen GOTT als meinen liebenden Vater sehen konnte. Aber heute weiß ich, dieser Weg war jede Mühe wert. Er hat mich durch tiefe Täler geführt und in unglaubliche Höhen gebracht. Dieser Weg, der Prozess der Heilung, war nicht immer einfach, oft auch schmerzvoll, aber heute bin ich froh, das Vaterherz GOTTES besser kennengelernt und erfahren zu haben. Denn nur aus einer tiefen Beziehung zu unserem Vater entwickelt sich das wahre Leben, welches so wertvoll und lebenswert ist. Diese Beziehung gibt uns Sinn und Ziel, weist uns den Weg, macht uns heil und schließlich zu dem Menschen, den der Vater schon vor unserer Geburt in uns gesehen hat.
Aber wenn unser Vater im „Himmel“ sitzt, ist er dann nicht unheimlich weit weg? Erreichen Ihn meine Gebete überhaupt, hört Er zu, interessiert Er sich für mich? Jahrelang lebte ich mit dem Gefühl, meine Gebete reichen nur bis zur Zimmerdecke, prallen dort ab und kommen keinesfalls im Himmel an. Bis ich erkannte, wie sich der Himmel, das Reich GOTTES, definiert: Der Himmel, Sein Reich, ist überall da, wo Er wohnt, Sein Wille geschieht und Seine Liebe wirkt! Damit beginnt der Himmel schon hier auf Erden, in meinem Herzen!
Damit müssen unsere Gebete noch nicht einmal durch die Zimmerdecke kommen, denn der Vater wohnt durch Seinen Heiligen Geist in unseren Herzen. Daher ist Er uns näher als irgendjemand sonst! Er sieht und hört uns allezeit, nichts entgeht oder entgleitet Ihm. Jederzeit können wir zu unserem Vater kommen, Ihn um alles bitten, für alles danken…
Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Wie wir bereits festgestellt haben, beginnt Sein Reich, der Himmel auf Erden, in unseren Herzen, nachdem wir uns Seinen Willen unterworfen haben. GOTTES Wille geschieht und so wird Sein Name geheiligt und geehrt.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
GOTT ist unser Versorger, wie ein liebender Vater sorgt Er sich um uns und gibt uns täglich, was wir brauchen. So oft sagt uns dies GOTTES Wort zu, z.B. Jesus selbst in Matthäus 7,11: Wenn nun Ihr, die Ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird Euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!
Wenn wir Ihn bitten, erkennen wir unsere Abhängigkeit von Ihm an. Wir bitten aber in der Gewissheit, zu empfangen, was wir benötigen, nach dem Reichtum Seiner Gnade (Epheser 1,7b)!
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Das Eine bedingt das Andere. Jesus wird im Anschluss an das Vater unser sehr drastisch, wenn Er sagt: Denn wenn Ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird Euch Euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn Ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird Euch Euer Vater Eure Verfehlungen auch nicht vergeben (Matthäus 6,14f). Diese Worte sagte Er allerdings, bevor Er ans Kreuz gegangen ist und zu Juden, die noch unter dem Gesetz standen. Nun ist Er aber ans Kreuz gegangen und wir sind frei vom Gesetz, denn nun ist die Zeit der Gnade! Jetzt gilt, was Paulus, vom Heiligen Geist inspiriert, sagt: Vergebt einer dem andern, wie auch GOTT Euch vergeben hat in Christus (Epheser 4,32b; vgl. Kolosser 3,13)! GOTT hat uns vergeben, durch das Blut Jesu sind wir rein. Durch Seine Vergebung erfahren und empfangen wir Seine unendliche Liebe. Diese Liebe befähigt uns, unserem Nächsten zu vergeben. Es nicht zu tun, wäre Lieblosigkeit, uns selbst und unserem Nächsten gegenüber.
Also, das Gesetz sagt: „Vergib, damit Dir vergeben wird!“, die Gnade aber sagt: „Vergib, weil Dir vergeben ist!“.
Mit Unvergebenheit schaden wir nur uns selbst, wenn wir nicht vergeben, werden wir des Lebens nicht mehr froh. Unvergebenheit ist wie ein Stachel, der tief im eigenen Fleisch sitzt und sehr schmerzhaft ist. Natürlich gibt es Situationen, in denen es uns schwer fällt, zu vergeben, aber letztendlich haben wir nicht die Wahl. Vergeben wir nicht, wird die Wunde, die der Stachel geschlagen hat, eitern und immer schmerzhafter werden, wir werden nicht heil. Aber genau das möchte der Vater für uns, dass wir heil werden und dafür müssen wir uns dem Schmerz stellen.
Und führe uns nicht in Versuchung…
Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von GOTT versucht werde. Denn GOTT kann nicht versucht werden zum Bösen, und Er selbst versucht niemand (Jakobus 1,13)! Nein, GOTT versucht niemanden zum Bösen! Eine bessere Übersetzung wäre vielleicht: „Und führe uns um die Versuchung herum“. Ach, HERR, lass uns an der Versuchung vorübergehen…
…sondern erlöse uns von dem Bösen.
Diese Bitte wird wohl erst in der Ewigkeit in Erfüllung gehen. Solange wir hier auf Erden leben, regiert das Böse. Um das zu erkennen, müssen wir noch nicht einmal vor die Tür gehen, es reicht, Zeitung zu lesen oder den Fernseher einzuschalten. Und oft genug regiert das Böse in unseren eigenen vier Wänden, in unserer Familie. Denk doch nur mal an den letzten Streit zurück…
Aber die Liebe Jesu überwindet das Böse, durch Seine Liebe und Seine Vergebung. Das Böse wird durch das Gute bezwungen und Liebe ist immer stärker als der Hass!
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen!
Es ist immer gut, im Gebet den Lobpreis nicht zu vergessen. Wir denken dabei an GOTTES Größe, Güte und Gnade. An Seine unendliche Liebe zu uns und zu allen Menschen. Doch zum Lobpreis später mehr.
Der 23. Psalm
Ein weiteres Gebet, das wir in der Bibel finden und das wir nach Möglichkeit auswendig lernen sollten, ist der 23. Psalm.
Es eignet sich hervorragend dazu, in den Stürmen und Unbilden unseres Lebens gebetet zu werden, in denen uns vielleicht die Worte fehlen. Wir sprechen mit diesem Gebet die Wahrheit GOTTES über uns aus und stärken so unser Vertrauen, unseren Glauben. Indem wir aus tiefsten Herzen diesen Psalm beten, gewinnen wir wieder an Mut und Zuversicht.
Lasst uns diesen Psalm Davids anschauen:
Der HERR ist mein Hirte…
Jesus bezeichnet sich in den Evangelien mehrfach selbst als den guten Hirten und uns als Seine Schafe, die Seine Stimme kennen und lieben und auf sie hören (z.B. Johannes 10,27)!
…mir wird nichts mangeln.
Weil Jesus nun unser guter Hirte ist und GOTT „Jahwe Jireh“, „GOTT, unser Versorger“ ist, können wir mit aller Gewissheit annehmen, dass es uns an nichts mangeln wird. Dieser Zuspruch geht weit über die rein materielle Versorgung hinaus, er gilt auch für unsere Seele und unseren Geist. Diese Versorgung schließt das gesund werden von Körper, Seele und Geist ein. Vorranging dabei ist Jesus die Gesundung unserer gebrochenen Seele, an der Er unablässig arbeitet.
Indem wir diesen Vers ganz fest für uns in Anspruch nehmen, ihn immer wieder beten, wird er schließlich zur Wahrheit, dem sich alle Widerstände unterordnen müssen.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Mit Jesus nehmen wir das gute Land ein, das Er für uns vorbereitet hat, ein Land, in dem Milch und Honig fließt (z.B. 4. Mose 14,8)! Es ist das Land der grünen Auen und des frischen Wassers. Hier tut Er unserer Seele wohl, erfrischt, erquickt und heilt sie. Dabei ist Jeus uns Führung und Wegweisung, Er selbst leitet uns. Das Ziel ist, dass Sein Name verherrlicht wird, ob all‘ der guten Dinge, die Er Seinen Kindern hat zukommen lassen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn Du bist bei mir, Dein Stecken und Stab trösten mich.
Jeder von uns, und ganz besonders Christen, erleben tiefe, finstere Täler. Wir leben nun mal in einer gefallenen, bösen und sterbenden Welt. GOTT hat einen Feind und dieser greift bevorzugt GOTTES Kinder an, will ihr Gottvertrauen und ihre Zuversicht zerstören. Das Ziel des Feindes ist es, uns möglichst fern von GOTT zu halten, in uns Zweifel zu säen an Seiner Güte, Liebe und Treue.
Diesen Einflüsterungen des Feindes widersprechen wir mit diesem Vers, mit dem wir GOTTES Wahrheit über unser Leben zum Ausdruck bringen. Wir bekräftigen die Wahrheit und die Zusagen GOTTES und weisen damit vehement alle Lügen des Feindes zurück. Indem wir GOTTES Wahrheit aussprechen, wird sie schließlich für unserer Leben wahr und der Feind muss vor uns fliehen (Jakobus 4,7)!
Und die Wahrheit ist, dass wir selbst in einem noch so tiefen, finsteren Tal, ja selbst im Tal des Todes, im Gebet Trost, Hoffnung und Zuversicht bei Jesus finden.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Wir haben einen Feind, einen mächtigen und listigen Feind. Es ist der Feind GOTTES, auch Satan, Luzifer und Fürst dieser Welt genannt. Er regiert in den Kindern dieser Welt, verführt sie zu unglaublich bösen Dingen, unter denen wir dann schließlich leiden. Sein Ziel ist es, die Kinder GOTTES von Ihm zu trennen, ihnen das ewige Leben, welches Jesus ihnen geschenkt hat, zu rauben. Er will unter allen Umständen verhindern, dass wir das gute Land einnehmen, das Jesus uns zugedacht hat und zu dem Er uns führen will.
Jesu Sieg am Kreuz und Seine Auferstehung machen Satan zum ewigen Verlierer. Aber in seinem unbändigen Zorn will er noch möglichst viele mit sich ins Verderben reißen. Dabei sind ihm die Kinder GOTTES ein besonderer Dorn im Auge, weshalb er sie bevorzugt angreift.
Wir müssen also bedenken, dass nicht Menschen unsere Feinde sind, sondern Satan, der in den Kindern der Welt wohnt und regiert. Daher kämpfen wir nicht gegen Menschen, sondern immer gegen Satan und die Mächte, Gewalten und bösen Geister dieser Welt (Epheser 6,12).
Den Menschen selbst aber begegnen wir mit der Liebe, die wir von Jesus durch Seine Vergebung empfangen haben. Diese Liebe gibt uns die Kraft, die Menschen zu lieben und ihnen unsererseits zu vergeben. Denn wir sehen das Böse, das dahinter steht, unseren eigentlichen Feind.
Wie gesagt, durch Jesu Tod am Kreuz und Seine Auferstehung ist der Feind besiegt, mag er auch noch so wüten, er selbst weiß, dass er verloren hat. Wir, die Kinder GOTTES, brauchen uns nur auf Jesu Sieg stellen, ihn in Anspruch nehmen, die Wahrheit GOTTES aussprechen und beten und damit die Lügen Satans zurückzuweisen, dann hat der Feind keine Chance mehr. Denn wir sitzen am Tisch, den GOTT uns bereitet hat.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Segen folgt dem, der sein Leben Jesus anvertraut. Wir gedenken der guten Dinge, die Er uns schon getan hat und danken Ihm für die guten Dinge, die Er uns noch tun will. Dabei sind wir uns gewiss, nichts und niemand kann uns aus Seiner Hand reißen (vgl. Römer 8,23ff)!
Das Dankgebet
Der Dank sollte in keinem unserer Gebete fehlen. Ich bin sogar der Meinung, es sollte den größten Raum einnehmen. Denn wenn wir danken, loben und ehren wir GOTT, der uns mit allem versorgt, der uns bewahrt und behütet. Denn: Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis (Jakobus 1,17)!
Selbst in den schlimmsten Momenten unseres Lebens, in den größten Krisen, sollten wir Raum finden für Dankbarkeit. Denn ein dankbares Herz ist selten ein verbittertes!
Dankbarkeit setzt die Kraft des Heiligen Geistes frei, stärkt unseren Geist und erweitert unseren Horizont.
Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. (Thessalonicher 5,16f)
Der Wille Jesu ist es, dass wir dankbar sind in allen Dingen. Beachte bitte, dass Paulus hier sagt: „in allen Dingen“, nicht: „für alle Dinge“! Wie gesagt, in all‘ unseren Umständen können wir dankbar sein, aber ich bin bestimmt nicht dankbar für alle Dinge.
So verstehe und begreife ich z.B. nicht, warum meine Frau so viel körperlich und seelisch leiden muss, trotz aller Gebete. Ich bin nicht dankbar für dieses Leid, aber dankbar dafür, dass GOTT aus diesem Leid gute Dinge erwachsen lassen kann. Dankbar dafür, dass wir eines Tages den Sinn hinter all‘ dem Leid sehen werden. GOTT ist allezeit gut und wir können nie tiefer fallen, als in Seine Hand. Auch dafür bin ich dankbar.
Nein, Jesus hat uns nie einen Rosengarten versprochen, dieses Leben ist voller Leid und Ungerechtigkeit. Je früher wir das anerkennen, desto weniger werden wir verbittern. Und im Dank sehen wir auf die guten Dinge, auf das, was wir haben, nicht auf das, was scheinbar fehlt. Dank richtet unseren Blick nach oben, auf den allmächtigen Schöpfer, dem nichts zu groß oder zu klein wäre, als dass Er sich nicht dessen annehmen würde.
Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf GOTT; denn ich werde Ihm noch danken, dass Er meines Angesichts Hilfe und mein GOTT ist (z.B. Psalm 43,5).
Es ist dieses trotzige „ich werde Ihm noch danken“, dass in unseren Herzen Raum haben sollte. Denn Jesus lässt keines Seiner Kinder im Stich. Manchmal müssen wir auf Seine Hilfe warten, aber sie kommt nie zu spät, sie kommt auf jeden Fall und unter allen Umständen!
Dankbarkeit macht unser Herz weit, vor allem, wenn wir nicht nur GOTT danken, sondern auch unserem Nächsten, auch und gerade für Kleinigkeiten, die wir damit wohlwollend anerkennen. Du kannst förmlich sehen, wie Deinem Nächsten das Herz aufgeht, wenn Du ihm dankst!
Kurz gesagt, ein dankbares Herz hat es im Leben wesentlich einfacher, weil es die guten Dinge sieht und alles Schwere vertrauensvoll in Jesu Hände legen kann.
Das Fürbittegebet
Das Gebet der Fürbitte wurde von mir lange unterschätzt. Zu sehr drehten sich in meinen Anfangstagen als Christ meine Gedanken mehr um mich, als um meinen Nächsten.
Doch dann fand ich heraus, dass ein besonderer Segen auf der Fürbitte liegt. Wir finden ihn im Buch Hiob. Ja, dieser Hiob, dem alles genommen wurde, Haus und Reichtum, Familie und Gesundheit. Darüber hinaus war er noch mit drei sehr speziellen Freunden „gesegnet“, die es mit ihm in seinem Schmerz „gut meinten“. Aber „gut gemeint“ ist nun mal das Gegenteil von „gut“, sie haben ihm übel mitgespielt!
Wie dem auch sei, zum Ende der Geschichte hin, wendet GOTT das traurige Los von Hiob und lässt ihn wieder Glück erleben.
Nun ist der Zeitpunkt interessant, an dem diese Wende eintritt, denn der HERR wandte das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde bat (Hiob 42,10a).
Wenn wir unsere Freunde, unseren Nächsten, ja sogar unsere Feinde segnen, fällt immer auch ein bisschen von diesem Segen auf uns zurück.
Ich weiß es nicht, aber hast Du vielleicht einen Garten und Kinder und die Kinder im Sommer mal mit dem Schlauch abgespritzt? Dabei bist Du doch auch ordentlich nass geworden, oder? Genauso kann man auch nicht mit heiligem Wasser spritzen, ohne dabei selbst nass zu werden.
Umgekehrt gilt es natürlich genauso: Wir können nicht mit Dreck werfen, ohne uns selbst zu beschmutzen. Wir können unserem Nächsten nicht fluchen, ohne selbst unter dem Fluch zu stehen.
Von daher ist es so wichtig, was wir über andere Menschen sagen und denken. Es hat einen Einfluss auf unser ganzes Leben. Unterschätze diese Kraft GOTTES nicht, sie hat die Macht, Leben zu verändern, Deines und das Deines Nächsten. Lasst uns gut von den Menschen sprechen, wir wollen ihnen keine böse Absicht unterstellen, denn vieles ist gut gemeint, auch wenn sie uns dabei übel mitspielen.
Vergiss daher nicht, für Deine Feinde zu beten, Jesus fordert uns in der Bergpredigt explizit dazu auf. Wir sollen segnen, nicht fluchen. Du wirst auf der Arbeit gemobbt? Dann sprich das Segensgebet über Deinem Feind. Der große Apostel Paulus zitiert in Römer 12,20 aus dem Alten Testament, wenn er sagt: Wenn deinen Feind hungert, so gib ihm zu essen; dürstet ihn, so gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln! Lasst uns unseren Feinden wohltun, denn dieser Segen fällt auf uns zurück. Im nächsten Vers fährt Paulus fort: Lass Dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Ach, wenn doch alle Menschen sich diesen Vers zu Herzen nehmen würden, Neid und Missgunst, Zorn und Rache hätten dann keinen Raum mehr. Wir wären wirklich gesegnet…
Lobpreis
Auch der Lobpreis sollte fester Bestandteil unserer Gebete werden. Wir loben GOTT für das, was Er ist, für Seine Größe, die unser Vorstellungsvermögen übersteigt, für Seine Gnade, die Ihn alles gekostet hat und für Seine Liebe, die unendlich ist und niemals endet.
Wir loben Ihn für all‘ das Gute, das Er in unserem Leben schon getan hat und für all‘ das, was Er noch für uns tun will. GOTT hat nur gute Gaben für uns und alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis (Jakobus 1,17). Vergiss nicht: Wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen Gott, loben für das gute Land, das er dir gegeben hat (5. Mose 8,10)
Im Lobpreis drücken wir unsere Liebe zum Vater und zu Jesus aus, wir sind dankbar, dass Er uns zuerst geliebt hat (Johannes 4,19), und das, als wir noch Seine Feinde waren (Römer 5,10).
Er hat uns unser neues Leben geschenkt, ein ewiges Leben, voller Fülle und Gnade (Johannes 10,10b), durch Seine Striemen werden wir heil, Er trägt unsere Krankheit und Schmerzen (Jesaja 53,4). Grund genug, Ihn zu loben, oder?
Unser Lobpreis steigt zu GOTT auf, wie der Wohlgeruch eines Räucheropfers. Dann können wir mit dem Psalmbeter bitten: Mein Gebet möge vor Dir gelten als ein Räucheropfer, das Aufheben meiner Hände als ein Abendopfer (Psalm 141,2)
Ja, wir opfern unseren Lobpreis, auch und gerade dann, wenn uns gar nicht nach Loben und Danken zumute ist. In Zeiten der Not beten wir GOTT an und preisen Ihn, der alle unsere Not wenden kann und es auch tun will! Wir haben Vertrauen und Zuversicht, und diese werden durch unseren Lobpreis gestärkt. Am Ende sind wir es, die auferbaut werden, obwohl wir doch eigentlich den Lobpreis zur Ehre GOTTES darbringen. Lobpreis stärkt und bekräftigt unsere Liebe zu unserem Vater, lässt uns wachsen und über uns selbst hinaus sehen.
Lasst uns das Loben und Danken in unseren Gebeten nicht vergessen. Es geschieht zu Ehre GOTTES, doch am Ende sind wir es, die gesegnet werden. Und so wollen wir in den Lob des Psalms 103 einstimmen: Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, Seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was Er Dir Gutes getan hat: der Dir alle Deine Sünde vergibt und heilet alle Deine Gebrechen, der Dein Leben vom Verderben erlöst, der Dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit, der Deinen Mund fröhlich macht und Du wieder jung wirst wie ein Adler (Verse 1-5, lies und bete ruhig den ganzen Psalm)!
Warum lässt GOTT das Leid zu?
Ehrlich gesagt – ich weiß es nicht und ich verstehe es nicht!
Ich hatte schon kurz von meiner Frau erzählt, die so viel unter Krankheit und Schmerz zu leiden hat, kaum eine Woche, in der sie schmerzfrei ist.
Kaum ein Tag, an dem ich nicht für sie gebetet hab. Ich habe gebettelt und gefleht, Jesus meinen und ihren Schmerz entgegengeschleudert, habe proklamiert, mich auf die Verheißungen und den Tausch am Kreuz gestützt, in dem Jesus all‘ unsere Krankheiten getragen hat (z.B. Matthäus 8,17)…
Trotzdem leidet meine Frau, während es mir ausgesprochen gut geht, seelisch und körperlich. Was macht meine Frau verkehrt und ich richtig? Oder was mach ich verkehrt, schließlich sagen doch die Prediger, dass man um Jesu willen leiden muss, wenn man Sein wahrer Jünger ist. Also macht meine Frau was richtig, ist sie näher am Herzen GOTTES als ich?
Ich weiß es nicht, ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob es hier ein Richtig oder Falsch gibt.
Es ist die Frage nach dem „warum?“, die nicht beantwortet wird. Nun sagen die gleichen Prediger, man soll nicht nach dem „warum“, sondern nach dem „wozu“ fragen. Aber das „wozu“ sehe ich auch nicht. Wozu ist es gut, dass meine Frau unter schweren Depressionen leidet, sich kurz vor der Reha den Arm bricht, in der Reha Probleme mit dem Meniskus bekommt und dann auch noch unter Magenschmerzen leidet! Und das, obwohl ich so für sie gebetet habe. Also ehrlich, wozu soll das gut sein, welchen Sinn soll das haben?
Es sind diese Momente, in denen wir ganz auf Jesus zurück geworfen werden. In denen unser Vertrauen, unser Glaube, geprüft wird.
Jesus ist der Einzige und das Einzige, an was wir uns klammern dürfen und sollen. Wir müssen unter allen Umständen an Ihm festhalten, egal, wie sehr der Wind uns entgegensteht. In Ängsten, Krankheit und Nöten klammern wir uns im Gebet ganz fest an Ihn! Wir dürfen unser Vertrauen nicht aufgeben!
Alles, aber auch wirklich alles, was wir in dieser Welt haben, müssen wir bereit sein loszulassen, es in die Hände Jesu zu legen.
An GOTT aber sollen wir uns festhalten, Er ist unser Anker in den Stürmen unseres Lebens. Der Friede, den uns Jesus versprochen hat, bedeutet nicht die Abwesenheit von Stürmen und Ungemach, sondern bedeutet, dass wir Seinen Frieden haben in den Unbilden unseres Lebens.
Diesen Frieden finden wir durchs Gebet. Indem wir uns mit dem Vater vernetzten, zu unserem besten Freund Jesus kommen, finden wir den Frieden, den unsere aufgescheuchten Seelen so dringend brauchen. Im Gebet kommt unsere Seele zur Ruhe, wir können hemmungslos weinen und klagen, wir lassen unsere Sorgen los und legen sie Jesus vor die Füße, in der festen Gewissheit, dass Er sich unserer Sorgen und Schmerzen annimmt und die Lösung schon für uns bereit liegt.
Dieses Vertrauen sprechen wir Ihm im Gebet aus und stärken so unser Vertrauen, unseren Glauben.
Das Vertrauen darauf, dass der Tag des HERRN kommt, der Tag, an dem wir Jesus nichts mehr fragen werden (Johannes 16,23), an dem die Fragen nach dem „warum“ und „wozu“ beantwortet sein werden. Dann sind wir an dem Ort, an dem GOTT unsere Tränen abwischen wird und es kein Leid, Schmerz und Tod mehr geben wird (Offenbarung 21,4)!
Aber schon in dieser Welt hat Gebet die Kraft, die Dinge zu verändern, auch unsere eigene, kleine Welt, in der nicht immer alles so läuft, wie wir es uns wünschen. Aber auch diese Wünsche legen wir vertrauensvoll in Jesu Hände. Er weiß, was für uns gut ist und was wir brauchen. Er sieht unsere Krankheit, unseren Schmerz. Um all‘ diese Dinge will Er sich kümmern. Du kannst also zur Ruhe kommen, mit der Sicherheit, dass Er Dich versorgen, heilen und niemals und unter keinen Umständen im Stich lassen wird.
Er ist allezeit da, nur ein Gebet weit entfernt.
Worin liegt die Kraft des Gebets?
Kurze Antwort? – In unseren Gedanken und Worten!
Es ist absolut erstaunlich, welche Kraft in unseren Gedanken und Worten liegen. Denk doch mal nach: Alles, was von Menschenhand erschaffen wurde, war zunächst eine Idee – ein Gedanke. Dann sprach ihn jemand aus, teilte ihn mit. Aus einem Gedanken wurden Worte und die führten zum Handeln. Aus Worten wurde die Handlung, das Werk. Unsere Handlungen aber bestimmen, wer wir sind und was wir sein werden. So bestimmen unsere Gedanken und Worte unser Leben!
Bei GOTT verhält es sich ähnlich. Er spricht, um ins Leben zu rufen! Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht (1. Mose 1,3)! Jesus sprach zum Aussätzigen: Sei rein und er ward rein (z.B. Matthäus 8,3). Er sprach zu Legionen von Dämonen und sie mussten ausfahren (Markus 5,6ff).
Tod und Leben stehen in der Zunge Gewalt; wer sie liebt, wird von ihrer Frucht essen (Sprüche 18,21)!
Unsere Worte, unsere Gedanken entscheiden buchstäblich über Tod und Leben. So sagt es GOTTES Wort und jeder kann diese Erfahrung machen.
Wenn wir uns GOTT im Gebet nähern, passen sich unsere Gedanken und Worte den Worten und der Wahrheit GOTTES an. Wir übernehmen Seine Sicht der Dinge, glauben Seiner Wahrheit und weisen die Lügen des Feindes zurück. Alles, indem wir es aussprechen!
Die Worte, die wir zu GOTT sprechen, haben eine lebensverändernde Kraft. Die Wahrheit GOTTES, die wir aussprechen, wird zur Wahrheit in unserem Leben. Wir stellen uns auf die Verheißungen GOTTES und nehmen sie für unser Leben in Anspruch. Wie? – Indem wir sie aussprechen!
Paulus sagt in Römer 10,10 (NLB): Denn durch den Glauben in Deinem Herzen wirst Du vor Gott gerecht, und DURCH DAS BEKENNTNISS DEINES MUNDES WIRST DU GERETTET.
Was wir denken, was wir aussprechen, wir letztendlich wahr, weil aus den Gedanken die Worte folgen, aus den Worten die Handlungen, daraus unsere Gewohnheiten und die wiederum prägen unseren Charakter, welcher das Leben, das wir führen, bestimmt!
Wir sollten also genau darauf achten, was wir denken oder sagen. Gerade im Gebet sollten wir uns GOTT in Demut nähern, nach Seinen Wünschen fragen, anstatt die unseren durchsetzen zu wollen. Wenn wir unsere Gedanken und Worte an GOTTES Wort und Seiner Wahrheit ausrichten, werden wir ein gesegnetes Leben führen. Das ewige Leben, welches Jesus uns versprochen hat. Ein Leben in Fülle und zur vollen Genüge (Johannes 10,10b).
Du hast es in der Hand, bzw. auf der Zunge…